Frage Absolute-Beginners-Frage zu QCAD

Hallo,

ich komme nicht wirklich voran mit CAD. Habe mich nun entschlossen, mit QCAD zu arbeiten, aber da schaue ich nur rein wie das berühmte "Schwein in's Uhrwerk"
Kann mir bitte von Euch jemand helfen und sagen, wie das funktioniert? Ich hab mal 2 Bilder beigefügt. Bild 01 zeigt ein Beispiel, welches ich erstellen möchte in z.B. Alu 4mm dick, Kantenlänge unten ca. 15 cm. Gedacht z.B. als Seitenteil für ein Pultgehäuse. Da sollen dann noch z.B. Bohrungen, Taschen usw. rein und für's Feine dann noch 45 Grad angephaste Kanten...





Bild 02 ist mein "Werk" in QCAD. Mein Startgedanke ist, dieses Seitenteil mit Hilfe der Linienfunktionen in QCAD zu zeichnen. Die obere Linienauswahl ist begrenzt durch 2 Punkte an den Enden. Ich deute das als im mathematischen Sinne eine Strecke. Nur, wenn ich diese "Strecke" in QCAD ansetze, hat sie eben dennoch nur einen Anfangspunkt. Klicke ich dann mit der Maus auf einen anderen Punkt in der Hoffnung, dort das Ende dieser ersten Linie zu markieren und dann dort die nächste Linie anzusetzen (so wie ich das z.B. im Zeichnungsprogramm von OpenOffice mache - mit dem ich Bild 01 erstellt habe), entsteht dieses Linienwirrwar, wie es in Bild 02 zu sehen ist...





Wie funktioniert das? Was muss ich machen, damit eine CAD-Zeichnung entsteht, die wenigstens eine gewisse Ähnlichkeit hat mit der Zeichnung in Bild 01?


Andi

Hallo Andi,

And#5#Step schrieb: Bild 02 ist mein "Werk" in QCAD. Mein Startgedanke ist, dieses Seitenteil mit Hilfe der Linienfunktionen in QCAD zu zeichnen. Die obere Linienauswahl ist begrenzt durch 2 Punkte an den Enden. Ich deute das als im mathematischen Sinne eine Strecke. Nur, wenn ich diese "Strecke" in QCAD ansetze, hat sie eben dennoch nur einen Anfangspunkt. Klicke ich dann mit der Maus auf einen anderen Punkt in der Hoffnung, dort das Ende dieser ersten Linie zu markieren und dann dort die nächste Linie anzusetzen (so wie ich das z.B. im Zeichnungsprogramm von OpenOffice mache - mit dem ich Bild 01 erstellt habe), entsteht dieses Linienwirrwar, wie es in Bild 02 zu sehen ist...

Das hier von Dir gewählte Werkzeug erstellt Tatsächlich eine Strecke zwischen zwei Punkten.
1. Punkt = Anfang der Linie
2. Punkt = Ende der Linie.

Was viele bei diesem Werkzeug übersehen ist das nachdem der 2. Punkt gemacht wurde das Werkzeug immer noch aktiv ist - es hängt also immer noch eine Linie am "Hacken". Auf diese Art und Weise ermöglicht dieses Werkzeug mehrere Strecken hintereinander UND aneinandergereiht zu Zeichnen. Beendet man nach dem 2. Punkt nicht das Werkzeug oder wählt einfach ein neues Werkzeug dann entsteht ungewollt eine Zeichnung ähnlich wie Deine. Beenden kann man JEDES Werkzeug mit z.B. QQ auf der Tastatur oder wie bei meinem QCAD eingestellt ein Doppelklick mit der rechten Maustaste.

BTW: Viele bezeichnen auch eine CAD Linie erstellt mit zwei Punkten als Rubber-line / Gummi-Linie. Woher das wohl kommt ...

And#5#Step schrieb: Hallo,

ich komme nicht wirklich voran mit CAD. Habe mich nun entschlossen, mit QCAD zu arbeiten, aber da schaue ich nur rein wie das berühmte "Schwein in's Uhrwerk"
Kann mir bitte von Euch jemand helfen und sagen, wie das funktioniert? Ich hab mal 2 Bilder beigefügt. Bild 01 zeigt ein Beispiel, welches ich erstellen möchte in z.B. Alu 4mm dick, Kantenlänge unten ca. 15 cm. Gedacht z.B. als Seitenteil für ein Pultgehäuse. Da sollen dann noch z.B. Bohrungen, Taschen usw. rein und für's Feine dann noch 45 Grad angephaste Kanten...

Erst einmal eine Anmerkung zu Beginn: Es gibt immer mehrere Möglichkeiten so eine Aufgabe zu lösen. Der eine macht es so - der andere macht es eben anders. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch solange die Aufgabe richtig und in einer vertretbaren Zeit gelöst wird. Effektivität? Ja, das ist so ein Ding! Ich habe schon extrem umständliche Konstruktionen beobachten dürfen die letztendlich kein Stück langsamer waren als die von denjenigen die den kürzesten Weg kannten. Es ist immer eine Frage womit man am besten selber klar kommt ...

Dein Werkstück: Du hast uns nicht viele Daten dazu genannt somit musste ich zumindest mit den Längen und Winkeln der Schrägen spielen. Diese habe ich konstruiert mit Kreisen - kannst Du vergleichen mit einer Konstruktion am Reißbrett und einem Zirkel. Hierbei ist dann auch gleich schön zu erkennen warum ich mit dem Werkzeug "Linie von 2 Punkten" auch in der Lage sein muss mehrere Linien hintereinander zeichnen zu können ...

Damit wir die gleichen Grundvoraussetzungen haben hier ein paar Infos zu meinem QCAD:
Ich habe die meisten Werkzeugleisten (Symbolleisten) sichtbar geschaltet - Menü / Ansicht / Werkzeugleisten.
Viele arbeiten - genau so wie Du - nur mit dem automatisch aufklappenden "CAD Werkzeuge" Menü - das ist mir persönlich zu langsam und umständlich. Unterm Strich kommt es aber aufs selbe heraus ...
Meine QCAD Zeichnung ist auf Zeichnungseinheit mm eingestellt (Menü / Bearbeiten / Zeichnungseinstellungen)
Zeichnungseinstellungen? Das sind die Einstellungen die NUR für die aktuelle Zeichnung gelten!




Meine Automatischen Fangpunkte sind so eingestellt:



Einzustellen unter: Menü / Bearbeiten / Applikationseinstellungen)
Applikationseinstellungen? Das sind die Einstellungen die für das Programm QCAD zuständig sind und sich auch auf alle NEU erstellten Zeichnungen auswirkt.



Ok - hier nun eine mögliche Lösung der Aufgabenstellung:



Wäre das ein Anfang ...?

Hallo Worldhusky,

jetzt hab ich's - dank Deines Tutorials Und ich hab mich so doof angestellt, dabei ist es recht simple. Hab recht vielen Dank

Kurze Überlegung noch: Wenn ich die Kanten mit einer Phase 45 Grad bearbeiten will... geht das überhaupt in QCAD? Ist das schon eine 3D-Anwendung, die QCAD nicht beherrscht? Ich bin noch bissl am überlegen, ob es sinnvoll ist (da ich sowieso am Anfang stehe), gleich mit 3D zu beginnen. Das ist zwar komplizierter, aber dann hätte man solche Dinge gleich in der CAD-Zeichnung drin.
Oder macht man diese 45 Grad Phase mit einem 45 Grad Fräser, der nach einem entsprechenden Werkzeugwechsel schliesslich auch nur noch als 2D-Fräsbahn in einem 2D-CAD-Program (QCAD) behandelt wird? In diversen Videos konnte ich u.a. sehen, wie eine solche Phase an einer Kante mit einem normalen Stiftfräser in mehreren Durchläufen gefräst wurde, was ich als 3D verstehe. Vermutlich wird wohl beides möglich sein, wie ich schätze.
Na, da ist noch eine Menge Stoff vor mir, den es zu erlernen gilt...

Wenn Du magst, schau Dir mal mein erstes Frästeil an (unter: Bilder von allen für alle - letzte Seite). Bin ganz stolz

Danke
Andi

And#5#Step schrieb: Kurze Überlegung noch: Wenn ich die Kanten mit einer Phase 45 Grad bearbeiten will... geht das überhaupt in QCAD? Ist das schon eine 3D-Anwendung, die QCAD nicht beherrscht?

Ja das geht - bleibt aber natürlich eine 2D Anwendung!
Um Phasen in 2D Darzustellen werden mehrere Ansichten verwendet.
Das sieht dann z.B. so aus:



Das Problem dabei für Deine CNC Anwendung ist leider .... das Du das so nicht gebrauchen kannst.

Alles was Du brauchst ist die Draufsicht aber die kann entweder im CAD oder auch im CAM entsprechend einer Phasenbearbeitung vorbereitet werden.

Wenn Du Dir vorstellst wie eine Phase gefräst werden muss ...



... dann ist die Vorbereitung des Werkstücks sehr einfach ...



Ich denke es ist am einfachsten das ganze im CAM zu machen und da gibt es hier viele Topics im Forum die das erklärt haben - wenn man es einmal begriffen hat ist es sehr einfach. Suche mal nach Phase etc.

Frage zu 2D oder 3D Programm: Ich würde grob schätzen das hier 90 - 95% der gezeigten Anwendungen problemlos in 2D zu bewerkstelligen sind. Auch sollte die Datenmenge einer 3D Zeichnung nicht unterschätzt werden die dann letztendlich auch von der Fräse abgearbeitet werden muss. Selbst Christian, Programmierer von Estlcam, sagt das das selten Sinn macht. In 2D reicht es oft aus nur x/y Werte zu erfassen und dann eben im CAM die y Werte einzugeben. In 3D musst Du immer alle x,y,z Werte bearbeiten. Falls diese Zeichnung dann als 2D ans CAM übergeben wird musst Du die y Werte noch einmal eingeben ...

Manche können sich aber ein gezeichnetes Teil in 3D Zeichnung viel besser vorstellen als eins welches in 2D gezeichnet wurde. Für meinen Teil bevorzuge ich 2D weil ich sogar ausgedruckt alles auf einen Blick erkennen kann - bei 3D nur wenn ich am Computer sitze ...

Mein Fazit: 3D ist eine tolle Sache aber für die Hobby CNC oft einfach überdimensioniert.

And#5#Step schrieb: Wenn Du magst, schau Dir mal mein erstes Frästeil an (unter: Bilder von allen für alle - letzte Seite). Bin ganz stolz

Hab ich gemacht - gefällt mir gut! Darauf darfst Du auch schon Stolz sein!

Ist es möglich, dass solche Fasenfräser (z.B. 45 Grad) nicht für Schaft 3.175 oder kleiner gibt, sondern erst ab Schaftdurchmesser 6mm? Hab bisher noch nichts finden können für meine kleine Proxxon...

Andi

Meinst du so etwas oder diese Art ?

Ups da fehlte ja noch ein Satz.
Solche größen wirst du mit einem kleinen Schaft nicht bekommen die auftretenden Kräfte würde ein dünner Schaft nicht verkraften.

Hallo Andy,
eine Möglichkeit zum Fräsen wären solche Profilfräser von Proxxon, wenn sie ausreichen.

Gruß
Helmut