Frage Aufspannen vom Werkstück

Alpenkreuzer schrieb: Im übrigen, ich ...
a. ... bin mit den von mir festgestellten Differenzen für eine 420 VOLLAUF zufrieden;
b. ... denke, dass dieses Thema durchaus für einige sehr interessant ist und
c. ... dieses Thema "unter falschen Segeln" läuft - hier wären die Mods gefragt

Yep, wo er Recht hat hat er Recht ....

Allerdings auffällig ist wirklich die Frage nach den Mods - nachdem sie verkündet haben "Bitte zukünftig verstärkt auf Themenbezug in euren Postings achten" / "... werden zukünftig verstärkt darauf achten und ggf. "regulierend" eingreifen" sind sie verschwunden.
Hat die jemand seit Wochen in die Wüste geschickt?
Ein bisschen mehr "regulierung" würde ich mir schon für dieses Forum wünschen ...

Hallo,
zum Thema hätte ich auch noch eine etwas unkonventionelle Variante für Sperrholz:

Als Unterlage habe ich eine 12 mm Multiplexplatte die ich auf der Stepcraft leicht festklemme.
Dünnes Sperrholz tackere ich zum Fräsen einfach mit 10 mm Klammern auf dieser Platte fest, aber aufpassen dass keine Klammer auf dem späteren Fräsweg ist.
Nach dem Fräsen lassen sich die Klammern problemlos wieder entfernen.


Gruß
Helmut

@ sswjs, aka Jens

Ich habe die Alu-Nutenplatte erhalten und wie du geschrieben hast, die hängt schon ohne ein Gewicht drauf zu stellen durch, über einen Millimeter auf meiner 600er!
Ich überleg mir auch eine Lösung mit einer zusätzlichen Platte darunter oder einem Maschinentisch, der die Maschine hält und im Bereich der Aluplatte erhöht ist, so dass sich diese auch nicht mehr durchbiegen kann!



......
Und wegen den Tolleranzen und der Genauigkeit.... ich denke doch, bei einem solchen Hobby gehts doch auch darum, das absolute Maximum heraus zu holen, da drin liegt doch auch der Spass, sich um so banale Sachen Gedanken zu machen, Ideen auszutauschen und sich und die Maschine verbessern zu wollen.... Jeder ist sich bewusst, dass eine Maschine in dem Preissegment nicht mit einer Profi-Maschine verglichen werden kann, dennoch macht jede Optimierung Spass und erfreut einem.

Auf D-MAX gabs die Sendung "Die Modellbauer", dort hat mal einer gesagt, (so dem Wortlaut nach) - "Hobby ist, wenn man den maximalsten Aufwand für den minimalsten Nutzen betreibt" - und so ist es doch auch da. Viele von uns bauen Teile, die vielleicht sogar mit einem oder 2 Millimeter Tolleranz noch perfekt wären. Doch der Ehrgeiz treibt uns an, aus dem Millimeter einen Zehntel zu machen und wenn wir den Zehntel geschafft haben dann gehen wir hinter die Hundertstel. Egal obs SInn macht oder nicht, hauptsache Spass und Ehrgeiz sich zu verbessern!

LG Patrice

Moin,

Chrigu-Muck schrieb: @ sswjs, aka Jens

Ich habe die Alu-Nutenplatte erhalten und wie du geschrieben hast, die hängt schon ohne ein Gewicht drauf zu stellen durch, über einen Millimeter auf meiner 600er!
Ich überleg mir auch eine Lösung mit einer zusätzlichen Platte darunter oder einem Maschinentisch, der die Maschine hält und im Bereich der Aluplatte erhöht ist, so dass sich diese auch nicht mehr durchbiegen kann!

Jo, das mit der Platte ist auch meine Lösung. Bin gerade am Bohren der Löcher.
Die 680x444mm Platte kriegt man leider nicht auf die Stepkraft gepannt

Wenn du möchtest kann ich dir gerne meine Zeichnungen zur Verfügung stellen. Ich hab das jetzt so umkonstruiert, daß ich vielleicht ohne Löcher in den Aluminiumschienen zurecht komme.

Mir war ein Tischler sehr behiflich, er hat zwei 10mm Sperrholzplatten miteinander verleimt, zugesägt und abgefast, so daß sie genau zwischen Elektronik und T-Nutenplatte passt.

Die Unterzugleisten hat er mir gehobelt und ich hab sie dann ausgefräst. Das geht auf auf den durchhängenden T-Nutentisch. Den Rest macht dann der Leim.



sswjs, aka Jens

Moin,

so, die Unterzugplatte ist fertig gefräst:



Die Dateien stell ich, wenn gewünscht gerne zur verfügung.

Aber eine Warnung gibt's auch gleich mit: Das ist ein 8 Stunden Fräßjob auf der Steppi...


sswjs, aka Jens

WOW!
Sieht toll aus! Und nun schraubst du das ganze Teil unten an die AluPlatte? Oder auch noch seitlich an die Profilschienen?
Für was sind die langen Nuten?

Gruss Chrigu

ich rate mal: da kommen so ne art querstreben rein, um die platte zu versteiffen.

Moin,

drilldevil schrieb: ich rate mal: da kommen so ne art querstreben rein, um die platte zu versteiffen.

Korrekt:



Das hat aber weniger mit der Steifigkeit, als mit der Lagerung der Platte zu tun. Will man die Platte direkt verschrauben, kommt man genau hinter die Gewindespindel, was, bei einer losen Schraube, immer ein komplettes Auseinandernehmen der Maschine bedeutet. Die Streben setzten die Bohrpunkte eben zwischen Spindel und unterer Laufschine. Eventuell geht's sogar ohne Verschraubung, denn die Steifen sitzen auf der Halterung, spricht Schiene, für die Elektronikabdeckung. Das sind zwar nur 3mm und abgeschrägt, aber ich hab die Querstreben aus Buche gefräst.

sswjs, aka Jens

SUUUUPER!
Würdest du uns auf den Laufenden halten, wenn du weiter montiertet? Die Dateien wären natürlich sehr erwünscht für deinen Unterbau!


Viel Spass weiterhin.
LG Patrice

Moin,

Chrigu-Muck schrieb: SUUUUPER!
Würdest du uns auf den Laufenden halten, wenn du weiter montiertet?

Aber klar doch. Als nächstes werden die verbliebenen Stege noch mit dem Stechbeitel ausgeklinkt und die Ecken für den Schrittmotor abgesägt. Und die Einschraubmuttern eingedreht:



Wie man auf den Bildern erkennen kann, bestehen die Löcher nämlich aus einem 10mm Sackloch und einem 8mm Durchgangsloch, was sich beim Einschrauben sehr positiv auf auswirkt. Man kann nämlich jetzt die Einschraubmuttern auch wirklich gerade einschauben.

Chrigu-Muck schrieb: Die Dateien wären natürlich sehr erwünscht für deinen Unterbau!

Wenn du mir dein Fräsprogramm verrätst, könnte ich dir gleich die DIN-Dateien bereitstellen, ich hab nämlich aus einer DXF-Datei mehrere DIN-Dateien erstellt. Aufspannlöcher, 10mm Sacklöcher, 8mm Löcher, die Nuten und zum Schluß die Dreiecke für die Schrittmotoraussparung.

Soll heißen: Lustiges Fräsen...
sswjs, aka Jens

bin grad etwas konfus. ich hab mal nach zusammensucherei der benötigten formeln und materialdaten im web die durchbiegung der aluplatte berechnet.

annahmen:
- eingespanntes system rechts und links (entlang der x-achse)
- gleichmäßige belastung durch das eigengewicht
- gleichmäßige platte, ohne berücksichtigung der nuten, da mir sonst die widerstandsmomentberechnung zu kompliziert wird.

ich hab den kram seit über 20 jahren nimmer gemacht, weiß nicht ob alles richtig war. die berechnete durchbiegung ist bei ca. 0,527 mm, was mir verdammt viel vor kommt. ich schätze die ist mir irgendwo das komma bei ner einheiten umrechnung verrutscht.

hat irgendwer die platte schon mal solo auf ner planen unterlage, am besten nem messtisch, begutachtet und vermessen?

Moin,

drilldevil schrieb: bin grad etwas konfus. ich hab mal nach zusammensucherei der benötigten formeln und materialdaten im web die durchbiegung der aluplatte berechnet.

annahmen:
- eingespanntes system rechts und links (entlang der x-achse)

Die erste falsche Annahme, sie lässt sich nämlich in X-Richtung etwa einen halben Millimeter bewegen. Gepannt wird sie in Y-Richtung durch die Schnellwechseleinrichtung, sprich der Alustreifen, der mit den M5-Schrauben fixiert wird.
Die Dicke der tragenden Aluplatte ist übrigens nur 3,5mm...

Allerdings geht es mir nicht so sehr um die Eigendurchbiegung der Platte, sondern darum, daß sie bei Last immer eine unterschiedliche Durchbiegung hat. Da gab's mal 2 Fotos von mir, mit und ohne Spannpratzen.


Aber ich bin ja schon am Eindrehen der Einschraubmuttern...
sswjs, aka Jens
PS: Die Maschinenbauvorlesung kannst du dir auch nochmal im Internet anschauen, ich hab mir gerade die TU Clausthal rausgesucht: Videoserver der TU Clausthal

ok sorry, ab die achsen im post vertauscht. also ich war davon ausgegangen, dass die LANGE seite eingespannt ist, wenn sie nicht eingespannt wird, ist schon mal das berechnungsmodell falsch , was sich negativ auf das ergebnis auswirkt.

Moin,

drilldevil schrieb: ok sorry, ab die achsen im post vertauscht. also ich war davon ausgegangen, dass die LANGE seite eingespannt ist, wenn sie nicht eingespannt wird, ist schon mal das berechnungsmodell falsch , was sich negativ auf das ergebnis auswirkt.

Ja, macht nix. Aber es ist schön zu sehen, daß hier noch einer rechnet. Gefällt mir

Das Dumme ist, daß wir hier Spannungen nach allen und von allen Seiten haben, was eigentlich jedes Rechenmodel in die Tonne tritt. Die Verwindungssteifigkeit der 600er ist, sagen wir mal, unterirdisch...

Aber hier mal weiter mit meiner Unterzugplatte:


Der erste Passertest ging in die Hose, der Notaus mochte nicht und die Kabeldurchführung musste auch geändert werden.

Hier noch 2 Fotos vom zweiten Passertest:



Der war in Ordung, Notaus passte und die Kabel gingen jetzt auch durch.




Hier sind schon die Einschraubmuttern und Madenschrauben drin,
also hab ich mal mehr zusammengebaut:



Nach dem ersten kurzen Blick hab ich nur noch die Hälfte, also 0,25mm auf 600mm Höhendifferenz und die Platte wird nach ersten Tests sogar austauschbar beleiben. Kann man also auch ein Wasserbad als Einschieber bauen.

Was jetzt aber auffällt: die T-Nutenplatte ist leider schon sehr stark verbogen, daher kommt auch mit der eine Millimeter mehr...



Wenn alles passt gibt's dann auch die Dateien zu selberfräsen.
sswjs, aka Jens

Moin,

hier noch ein kleiner Nachtrag, die Platte mal von unten:



Die erste Strebe fehlt noch, weil ich nicht wusste ob das mit dem Notaus passt. Passt.


sswjs, aka Jens

OHA!

Also, damit ich das auch richtig verstehe: Seitlich hast du die Platte bei den Streben angeschraubt? Und die Madenschrauben drehst du nun so weit durch, dass du auf der AluPlatte eine absolut plane Fläche erhältst.... Da musst du ja unheimlich oft messen und wieder an den Schrauben drehen. Da nimmst du die Alu-Platte aber nicht mal schnell raus für ein Wasserbad, oder? Weil danach hast du den ganzen Aufwand ja wieder mit dem Einstellen!

Sieht aber echt toll aus, da hast du dir wirklich viele Gedanken zur Optimierung der Steppi gemacht. Genial.


LG Chrigu

Moin,

Chrigu-Muck schrieb: Also, damit ich das auch richtig verstehe: Seitlich hast du die Platte bei den Streben angeschraubt?

Noch nicht und ich hoffe, daß ich das auch nicht muss. Aber wie es so ausschaut, werd ich sie wahrscheinlich verschrauben müssen, das erhöht die Verwindungssteifigkeit.

Chrigu-Muck schrieb: Und die Madenschrauben drehst du nun so weit durch, dass du auf der AluPlatte eine absolut plane Fläche erhältst.... Da musst du ja unheimlich oft messen und wieder an den Schrauben drehen.

Stimmt und dann die Madenschrauben mit Schraubenkleber fixieren.

Chrigu-Muck schrieb: Da nimmst du die Alu-Platte aber nicht mal schnell raus für ein Wasserbad, oder? Weil danach hast du den ganzen Aufwand ja wieder mit dem Einstellen!

Nein, muss ich nicht, die Madenschrauben verspannen die Aluplatte nicht mit den Schienen, so daß sie ohne Probleme gezogen werden kann. Und da sie auf beiden Seiten Plangefräßt ist, erlaubt das auch andere Platten ohne Veränderung der Madenschrauben einzusetzen. Voraussetzung ist allerding, daß die andere Platte auch plan ist...



sswjs, aka Jens