Frage Messingplatte 0,5mm fräsen

Hallo zusammen,

ich beschäftige mich mit dem Fräsen von eine Messingplatte.
Da ich mit Messing fräsen leider noch keine Erfahrung sammeln konnte und mit
schon ein paar Fräser um die Ohren geflogen sind suche ich nun bei euch Hilfe.

Wie geht Ihr bei Fräsen mit Messing in Bezug auf die Fräserwahl die Spindeldrehzahl
die Zustellung und dem Vorschub vor?

Durch eine andere Fräse habe ich schon einiges an Erfahrung sammeln können...
Aber ich will nicht immer wieder von neuen überlegen müssen, sondern will
mir mal ne Tabelle erarbeiten mit: Material; Drehzahl; Fräser art; Durchmesser;
Zustellung; Vorschub etc.
Bei meinem Lasercutter habe ich mir dies erstellt und es ist absolut Goldwert

Ich habe an Ausstattung:

Stepcraft 300
Win PCNC / Ending CNC oder auch Mach 3 ( würde aber für einfache Sachen lieber Win PCNC nehmen ist nicht so
umfangreich)
CAD/ Cam habe ich Sheetcam im Einsatz
Spindel ist noch nen Proxxon Bohrschleifer 230 V Version.


Setup bei meinen Messing versuchen.

Messingplatte 0,5mm
Fräser 1mm 3Schneider
20000 u/min Spindelspeed
Vorschub ca. 1mm/sec.
Einstechgeschwindigkeit 1mm/sec.
Einstechrampe 0°

Fazit beim Einstechen Fräser abgebrochen.
Würde aber gerne mit 1mm Fräsen da ich auch Löcher mit 1.3 mm Durchmesser habe. Daher kein
größerer Fräser möglich.

Ich würde mich freuen wenn jemand seine Erfahrungen mit mir teilen würde.

lg Marcel

mapi schrieb: Einstechgeschwindigkeit 1mm/sec.
Einstechrampe 0°

Also ich habe noch kein Messing gefräst, stelle mir aber vor das das ziemlich hart ist. Da kommt mir deine 1mm/sec Einstechgeschwindigkeit und senkrecht nach unten ziemlich heavy vor. Solltest wenigstens ne Rampe haben.....und ich würde maximal den halben Fräserdurchmesser als Zustelltiefe nehmen...ist aber reine Theorie meinerseits. Die Profis werden es dir genau sagen...


Willy

Hi,

in Alu arbeite ich mit max. Zustellung von 0,25 mm. Messing ist noch härter. Also eher vielleicht noch etwas weniger.

Also Einstechrampe von 45 Grad mindestens. Dein Vorschub von 60 mm/min ist denke ich o.k.. Und ich benutze extra Alufräser von Sorotec.

Versuch es mal und berichte

Viele Grüße

Udo

In Messing senkrecht eintauchen ist wirklich ne harte Nuss für Fischschwanz. Mein kleinster Fräser in Messing war 2mm. Wenn ich mich recht erinnere hab ich da auch maximal 0.3mm Zustellung gehabt. Ich würde bevorzugt seitlich ins Material fahren. 2te Wahl ist mit Rampe eintauchen und zu allerletzt dann senkrecht eintauchen.

Mit dem 1mm Fräser würd ich noch vorsichtiger sein. D.H. die 1.3mm Bohrungen
1. Mit Gravurfräser ankörnen
2. Mit 1mm Bohrer durchbohren
3. Mit dem 1mm Fräser aufweiten

Alles was geht mit größerem Fräser fräsen. Ist zwar Aufwand beim wechseln, aber je nachdem wieviel zu fräsen ist geht das ja dann umso schneller.

genaue schnittwerte weiss ich nicht mehr.
mein erster und bisher einziger versuch 0,3 er blech zu fräsen ging auch schief. die fräser sind auch beim einstechen, genauer beim durchstechen durch das material durch die materialrückschwingung - gebrochen. waren allerding 0,3 er fräser. und ich hab auch nen 0° winkel versucht in verbindung mit dem "fliegenden spannen" wie wolfgang.
da grad keine entsprecheneden fräser vorhanden sind werden weitere veruche zwangsläufig warten. dan werd ich folgendes vesuchen. ich kleb das messing blech auf ne weiche unterlage, wahrscheinlich ne dünne polystyrol platte (trittschalldämmplatte), um die schwingung weg zu bekommen.

andreas, seitliches anfahren geht halt nicht überall. wenn du z.b dünne nuten fräsen brauchst, um die bleche dann inneinander zu verzapfen. prinzipiell natürlich erstmal die einfachere methode, bei der aussenkontur leicht machbar.

@Marcel
Wenn es nicht um ein Staatsgeheimnis geht, dann kannst du gerne auch mal zeigen was du da fräsen möchtest. Dann können wir hier zusammen eiinen Plan entwickeln.

Ach ja ... festspannen ist das A und O bei Metall fräsen. Da darf einfach nix vibrieren. Mein Messingblech war 1mm stark. Kupfer hab ich auch schon dünner gefräst. Bei dünnen Blechen ist es meist eine schlechte Idee sie in einem Durchgang fräsen zu wollen.

Was das festspannen betrifft wäre es möglicherweise nicht schlecht die Bohrungen zuerst zu fertigen und sie dann auch zu nutzen um das Blech zu fixieren. Z.B. mit Holzschrauben an der Opferplatte festschrauben.

Hallo Marcel,

ich fräse eigentlich nur Messing und Alu, beides mit der Stepcraft kein Problem, wenn man Zeit hat.
Die erste Frage, welches Messing willst du denn fräsen? MS58, MS63? Ebenso solltest du kein Blech vom Baumarkt, Conrad, ... holen, die sind meistens Mist.

MS58 ist härter, lässt sich aber besser fräsen, wichtig auf jeden Fall, das Blech darf nicht schwingen. Entweder drückt du es mit dem Niederhalter nach unten oder du verklebst es oder du fräst fliegend, sprich das Blech wird etwas erhöht gespannt. Bei dem Verkleben musst du aufpassen, dass du das Klebeband nur ankratzt, da es sich durch die Wärme beim Fräsen an den Schneiden ansetzt.

Weiters kannst du mit dem 1mm locker die 0,5mm auf einmal durchfräsen, ich fräse sogar mit 0,6mm durch 1mm in einem Stück. Deine 0 Grad kommen mir jetzt komisch vor, meinst du nicht eher 90 Grad? Ich steche auch mit 90 Grad ein, aber nimm keinen Fischschwanz, da werden dir die Spitzen brechen. Ich verwende entweder die normalen Alufräser von Sorotec oder spezielle von Datron, die aber um einiges teurer sind. Mit 1mm in 0,5mm mit den Sorotec Alufräsern kannst du gut 4-5mm/sec durchs Messing ziehen, 1mm beim Eintauchen passen auch.
Ich denke das sollte dir helfen das Blech zu bearbeiten,

Messing hat durch seine spröde Härte das besondere Verhalten das es sich bei Durchbrüchen am Werkzeug hochziehen will.
Auch beim bohren in eine andere borhrung gibt es einen starken Ruck wenn man in die andere Bohrung kommt.
Da muss alles ganz fest/steif sein sonst brechen immer die Werkzeuge ab.
Also ist eine weiche Unterlage genau das falsche. Das Blech welches du fräsen willst muss schwingungsfrei befestigt werden und darf beim durchfräsen nicht nach oben schwingen können.

Hi,

danke für die zahlreichen Antowrten.

@ Magl02 Ich verwende keinen Fischschwanzfräser! sondern einen 3Schneider plan.
Es ist kein Staatsgeheimniss. Sind eigentlich ne art große U Scheinbe mit ein paar kleinen
Löchern.


Wie würdet Ihr vorschlagen zu Fräsen im Gleichlauf oder Gegenlauf?

lg marcel

Hallo Marcel,
verringere deine Einstechgeschwindigkeit auf höchstens die Hälfte und fräse nach Möglichkeit im Gegenlauf.
Es könnte auch sein dass deine Dreischneider nicht für das senkrechte Eintauchen geeignet sind (keine Schneide über Mitte).

Gruß
Helmut

Hallo Helmut,

in der Tat sind diese nicht für senkrechtes einstechen geeignet. Ich habe eben nochmal nachgeschaut.
Ich habe aber auch schon die einstechrampe auf 45° eingerichtet im CAM. Werde es aber am Wochenende erst mal
testen können...

lg marcel