Frage Umkehrspiel überprüfen

Moin,

hatte heute einen interessanten Job. Eine Verpackungskiste fräsen. Und unter anderem fand sich auch ein interessantes Lochraster. Aber seht mal selbst:




Hinten ist der erste Fräsversuch und rauskam: mein Umkehrspiel hat sich verstellt.
Vorn hab ich nach den Neueinstellen des Umkehrspieles gefräst.


Diese Datei eignet sich hervorragend um das Umkehrspiel zu überprüfen, da die Löcher spiralförmig gefräst werden. Deshalb häng ich die als DIN-Datei mit an. Die Zustellung ist 5mm und der Vorschub 20mm/s. Also etwas Vorsicht, wo reingefräst wird. Eventuell die Werte in der DIN-Datei ändern.



manchmal gibt's Zufälle...
sswjs, aka Jens

Das ist das richtige Demobild für alle die meinen, dass es nicht nötig ist, bei der Steppi das Umkehrspiel zu kontrollieren und bei bedarf einzustellen.

Frage an Jens: Wie kommt es deiner Meinung nach zu derartigen Veränderung im Umkehrspiel? Ost das die 'Abnutzung' der Messing-Spindelmuttern? Oder ist das Spiel auf dem Portalwagen?

Hallo Jens,
wie viel Umkehrspiel korrigierst du und um wie viel liegen die Bohrungen hinten aus der Mitte?
Auf dem Bild scheinen sich die Abweichungen schon im Millimeterbereich zu bewegen.

Gruß
Helmut

Moin,

speedo schrieb: Frage an Jens: Wie kommt es deiner Meinung nach zu derartigen Veränderung im Umkehrspiel? Ost das die 'Abnutzung' der Messing-Spindelmuttern? Oder ist das Spiel auf dem Portalwagen?

Zum Ersten: Meine Eloxatschicht ist komplett weg und ich hab massiv nachspannen müssen, zum Zweiten: meine Gewindespindel hat definitiv gelitten...

Mogul schrieb: wie viel Umkehrspiel korrigierst du und um wie viel liegen die Bohrungen hinten aus der Mitte? Auf dem Bild scheinen sich die Abweichungen schon im Millimeterbereich zu bewegen.

Ich kann dir's genau sagen: Geändert hab ich um 16 Maschineneinheiten oder 0,08mm. Und ja, auch 0,08mm summieren sich zum Schluss zu mehreren Millimetern...

Wenn du aber meine Zahlen im Umkehrspiel wissen willst:

X: 20 Maschine (0,1mm)
Y: 13 Maschine (0,065mm)
Z: 0 Maschine (0mm)


sswjs, aka Jens

Hallo zusammen,

dann stelle ich als Neuling mal ein paar Fragen dazu:

1. Warum sind die Abweichungen in der Mitte stärker als an den Außenseiten (links und rechts)?
2. Wie mißt man das Umkehrspiel und wo werden die Korrekturwerte eingegeben?

und speziell an Jens:
Was ist das links an Deiner Maschine? Staubabsaugung, Kabelführung, oder beides?

Gruß
Andy

Schau mal hier da hat Helmut es gut zusammengefasst.

Moin,

Andys1957 schrieb: 1. Warum sind die Abweichungen in der Mitte stärker als an den Außenseiten (links und rechts)?

Wegen der Art, wie gefräst wird. Dazu sieh dir mal das Bildschirmfoto von ESTLcam an:



Um deutlich zu machen, warum die Abweichung in der Mitte so deutlich wird hab ich mal die (Haupt-)Bewegung des Fräsers eingezeichnet.



Das ist zwar durch Zufall entstanden, eignet sich aber hervorragend, um das Umkehrspiel einer Maschine zu überprüfen, da die Löcher alle gefräst werden. Das bedeutet 400 Richtungswechsel (200 Löcher). Durch die spiralförmige Fräserführung fallen dann die Abweichungen dann richtig auf, da das Auge jetzt über die äußeren Löcher fluchten kann.

Andys1957 schrieb: 2. Wie mißt man das Umkehrspiel und wo werden die Korrekturwerte eingegeben?

Dazu hab ich (nicht nur ich ) schon mehrere Beiträge geschrieben, bin aber jetzt zu faul zum suchen. Da ich nur WinPC-NC habe, kann ich nur dafür sprechen. Da gibts im Maschine-Setup drei spezielle Eingabefelder.

Andys1957 schrieb: und speziell an Jens:
Was ist das links an Deiner Maschine? Staubabsaugung, Kabelführung, oder beides?

Beides, ich hab die ja noch die Version 1 und die hab ich sofort umgebaut.



sswjs, aka Jens

Hallo Jens,
so wird die Sache schon klarer. Aber diese Abweichung würde ich nicht gleich auf die Umkehrspiel-Kompensation schieben.
Bei der Kompensation verfährt die Maschine vom Ist-Wert nur um einen bestimmten Betrag in eine Richtung und später wieder zurück. Pro Kreis passiert das nach einen Quartal, also genau 4 mal.

Für mich gibt es für den gezeigten Fehler eigentlich nur 2 Ursachen:

1. Die Steuerung verrechnet sich intern durch die vielen Richtungswechsel und verliert durch Rundungsfehler die genaue Ist-Position. Dies hängt aber nicht an der Kompensation sondern vom eingegebenen Wert ab der die Rundungsfehler erzeugt.

2. Während dem Fräsen hat sich der Nullpunkt langsam in eine Richtung verschoben was z.B. durch Schrittverluste zu erklären wäre.

Gruß
Helmut

Moin,

Mogul schrieb: Hallo Jens,
so wird die Sache schon klarer. Aber diese Abweichung würde ich nicht gleich auf die Umkehrspiel-Kompensation schieben.

Den Beweis, das es die Umkehrspielkompensation war, findest du mit auf dem Foto. Ich hab 2x gefräst. Einmal mit der falschen Umkehrspielkompensation, das ist das hintere Teil und einmal mit korrigierter Umkehrspielkompensation, das ist das Teil vorn. Die Unterschiede sind sehr deutlich.

Beim Nachmessen ergab sich immer noch eine geringe Differenz, so daß ich die Umkehrspielkompensation noch einmal korrigiert habe. Interesanter Weise musste ich die Werte verringern, denn meine Maschine, bzw. die X-Achse ist jetzt so weit abgearbeitet ist, das keine Mikroruckler mehr auftreten...


sswjs, aka Jens