...kann auch eine Maschine zusammenbauen. Bis zur Vollserienreife des modernsten Amphibienflugzeugs der Welt müssen viele Teile mehrfach angepasst werden. Mit der STEPCRAFT D.840 ist das Team bei Dornier Seawings in der Lage, Prototypen nicht nur flexibel, sondern auch zeit- und kosteneffizient direkt vor Ort anzufertigen.
Seit knapp 100 Jahren werden in Deutschland Flugzeuge unter dem Namen Dornier gefertigt. In einem Joint Venture mit den zwei staatlichen chinesischen Unternehmen Wuxi Industrial Development Group und der Wuxi Communications Industry Group., Ltd., entsteht am Standort Oberpfaffenhofen derzeit das modernste Amphibienflugzeug der Welt, der Seastar.
Doch bevor bei Dornier damit begonnen werden konnte, den Seastar in Serienreife zu produzieren, galt es zunächst einen Prototypen zu fertigen. Während große Flugzeughersteller drei bis vier Prototypen bauen, musste bei Dornier Seawings der erste Versuch sitzen. Aus diesem Grund sollte eine CNC-Maschine im Werk Einzug erhalten, mit der Engineering Mockups, Einbaumodelle zur Überprüfung des theoretischen CAD-Entwurfs, erstellt werden können. „Die CNC-Technik ist sehr präzise und wiederholgenau. Das macht es für uns deutlich einfacher“, stellt Markus Lehmann fest, der als Production Manager bei Dornier Seawings mit dem Vorserienbau des Seastar betraut ist und der zunächst eine Marktrecherche der verfügbaren Maschinen durchführte. Schnell erkannte er jedoch, dass Industriemaschinen für den vorgesehenen Einsatz allesamt zu teuer waren. „Dann könnte man es gleich extern geben“, erinnert sich der Production Manager. Das Team benötigte einen relativ großen Bauraum, musste jedoch feststellen, dass mit der zunehmenden Größe der Maschine zum Teil die Präzision fällt. „Die 840er war ein Kompromiss zwischen der Größe, dem Preis und dem, was sie kann“, stellt Markus Lehmann fest und führt weiter aus: „Die Einsatzwerkzeuge, was alles möglich ist sowie die Bauqualität waren ausschlaggebend.“
Zwei Tage nach Erhalt war die Maschine bereits einsatzbereit. „Wer Flugzeuge zusammenbauen kann, kann auch so eine Maschine zusammenbauen“, meint der Production Manager schmunzelnd. Die STEPCRAFT D.840 unterstützte das Team bei Dornier von nun an tatkräftig im Prototypenbau. Denn es kann vorkommen, dass erst beim ersten Einbau nach CAD-Plan auffällt, dass Komponenten mit der Struktur kollidieren. So bedarf es mitunter fünf bis sieben Iterationsstufen, bis das Modell perfekt ist. „Mit der 840er können wir die Teile als statische Prototypen sooft fertigen bis es passt. Erst dann lassen wir sie aus dem Zielmaterial flugfähig fertigen“, erklärt Markus Lehmann. So werden Mockups für Batterien, Ventile, Instrumentenpaneele oder auch Verbindungselemente benötigt.
Doch der Einsatz der STEPCRAFT D.840 soll nicht mit dem Vorserienmodell des Seastar enden. „Wir bauen ein Basismodell. Wenn das fertig ist, kommen die Sonderanfertigungen“, erklärt Markus Lehmann. Auch hier wird es dann wieder gelten Prototypen einzelner Teile zu erstellen, um möglichst zeit- und kosteneffizient zu fertigen. Die ersten Flugzeuge sollen dann Ende 2020 an die Kunden ausgeliefert werden. Auch ein kleines Ausstellungsmodell der Seastar für Messen ist bereits in Planung. „Würden wir dies extern als Holzmodell fertigen lassen, würde dies Kosten in 5-stelliger Höhe bedeuten“, so der Dornier-Mitarbeiter. „Die 840er gibt uns auch die Flexibilität zu sagen: ‚Komm, wir bauen uns einfach ein Modell.‘ Vertrauliche Informationen bleiben auf diese Weise auch im Haus.“ So steht nach einem intensiven Jahr mit der STEPCRAFT für Markus Lehmann fest: „Für unsere Einsatzzwecke ist die Maschine perfekt.“ Das finden auch seine Kollegen. Diese müssen mittlerweile eine Mockup-Anfrage formal einreichen, denn die Prototypenfertigung auf der STEPCRAFT D.840 hat Suchtpotential…