Frage Arbeitsplatte aus Aluminium

Hallo zusammen,
seit längerer Zeit wollte ich mir eigentlich den Nutentisch kaufen, um noch besser befestigen zu können. Die Halter der Stepcraft sind schon ok. Aber bei gewissen arbeiten - vor allem bei sehr dickem Material + Opferplatte wurde es bei mir schon eng. Der Nutentisch mit 149 Euro für die 420 ist mir aber ein wenig zu teuer gewesen.

Angeregt durch die stabiliere Arbeitsplatte von "Hydro" habe ich mir was anderes überlegt. Ich habe bei E-Bay bei einem Metallhändler plangefrästes Aluminium in den Abmessung des original Tisches der Stepcraft gekauft. Also auch 8 mm dick. Hat mich rund 50 Euro incl. Versand gekostet. Platte ausgepackt, Kanten entgratet und passgenau reingeschoben. Es war kein weiteres nacharbeiten nötig. Das nenne ich sauberen Zuschnitt!!!

Nun habe ich in Anlehnung an die Bohrschablone von "Hydro" ein Lochmuster von 5*5 cm auf die Platte gebracht. Immer mit einem 3 mm Bohrer angebohrt und weiter zum nächsten Loch. Auf meiner Standbohrmaschine dann mit einem 6,8er Bohrer gebohrt. Insgesamt 60 Löcher. Danach alle Löcher angesenkt und anschließend mit einem M8 Gewindebohrer Gewinde geschnitten. Ich dachte, das wäre eine riesen Arbeit - war es aber nicht. Dank meiner Gewindescheideinrichting ging das in knapp einer Stunde. Alles zusammen habe ich rund 3 Stunden von A-Z gebraucht.

Warum M8? Weil ich von meinem Wabeco Frästisch viele Spannelemente in M8 habe. M6 würde natürlich auch gehen. Weiter runter würde ich aber nicht gehen. Das wäre mir zu wenig Gewinde

Danach Platte wieder rein - Fertig.

Das Ergebnis und Zwischenschritte des Baus anbei.

Viel Spaß beim nachbauen. Wenn es Fragen gibt, einfach eine PN.

Ach so, Noch ein paar Worte zum Gewicht. Die Platte ist gut 2 Kilo schwerer als die HPL Platte, die original drin ist. Das geht also noch. Die Stabilität ist seht gut. Ich hatte angags noch überlegt von unten querstreben zur besseren Stabilität anzubingen. Davon bin ich aber weg. Als nächstes kommt natürlich noch eine Opferplatte mit dem gleichen Lochmuster drauf.

Sieht wirklich super aus.
Wenn Du mir auch noch den Namen des Händlers verraten würdest, würde ich auch noch in Versuchung kommen.

Gruß,
Raimond

Hallo

das sieht sehr gut aus.
Nennst Du uns deinen Platten-Lieferanten?

Der Händler hat den E-Bay Namen metall-nord. Das Alu hat die Bezeichnung AW-5083 AlMg 4,5Mn plangefräßt in 8 mm. Die richtigen Abmessungen sind für die 420er 500*324 mm. Die steht so natürlich nicht bei E-Bay drin. Aber einfach eine Mail an den Händler und alles läuft reibungslos.

Gruß
Thomas

Wie heißt denn die Opferplatte auf der man die Opferplatte fräst?
Opfer²Platte?

wunderlama schrieb:
Warum M8? Weil ich von meinem Wabeco Frästisch viele Spannelemente in M8 habe. M6 würde natürlich auch gehen. Weiter runter würde ich aber nicht gehen. Das wäre mir zu wenig Gewinde

Danach Platte wieder rein - Fertig.

Das Ergebnis und Zwischenschritte des Baus anbei.

Viel Spaß beim nachbauen. Wenn es Fragen gibt, einfach eine PN.

Hi,

mal was anderes gefragt, von dem WABECO Bohr-/Fräsständer haben mir die üblichen Verdächtigen abgeraten weil der zu instabil am Sechskantausleger wäre ... wie sind deine Erfahrungen?

Grüße

Volker

Nun ja, ich benutze den Bohrständer wirklich nur als Halter für den Fräsmotor (Proxxon BF40). Das eigentliche Fräsen erfolgt dann über den Tisch. Bedeutet: Der 6-Kant Ausleger ist immer festgezogen. Man kann den auch über einen Hebel bewegen. Dann ist aber eine menge Spiel drin.

Für mich ist es ok. Aber im 1/10 mm Bereich wird es schon nix mit diesem Setup. Also erwarte nicht die Qualität einer Fräse. Dafür ist das Ding multifunktional. Siehe meine Gewindeschneitvorrichting, die übrigens auch von Wabeco ist.

Hallo Wunderlama,

da kann ich nur sagen, WOW es geht immer noch besser.
Das ist eine tolle Arbeit geworden.

Super

Hast Du schon mal nachgemessen (Messuhr), wie viel sich die Platte durchbiegen lässt?
Würde mich wirklich interessieren.

Das Teil ist so schön geworden, dass ich schon wieder in Versuchung kommen könnte.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,
ich habe gerade noch mal die Messuhr ausgepackt. Die Wünsche der Mitglieder hier erfülle ich doch gerne

Je nach dem wo ich messe, habe ich immer etwas andere Werte. Im großen und Ganzen aber so zwischen 0,05 und 0,09 mm - bei gut Druck durch meine Hand. Und ich bin kein Fliegengewicht. Also vollkommen ok. Wie gesagt, ich habe immer noch die Option von unten Querstreben aus Alu hochfest einzubringen. Kostet ca. 10 Euro sowie 4-6 Löcher und Gewinde. Aber das Mangelempfinden habe ich (noch?) nicht.

Gruß
Thomas

wunderlama schrieb: Dank meiner Gewindescheideinrichting ging das in knapp einer Stunde. Alles zusammen habe ich rund 3 Stunden von A-Z gebraucht.

Deine Gewindeschneidvorrichtung gefällt mir gut. Habe sofort im Wabeco-Online-Katalog gesucht, aber nur die Bohrständer gefunden. Kannst Du mir ev. exakten Produktnamen und/oder Produkt-Nr. nennen?

Vielen Dank schom Im Voraus!

PS: auch Tips von anderen Usern/Lesern sind gern willkommen - habe noch grossen Beratungsbedarf, weil ich unbedingt selber bauen will/muss (aus "flüssigen" Gründen).

Du musst bei Wabeco unter Gewindeschneidvorrichtungen gucken. Ich hab die 35805, weil ich ja den Ständer mit 43mm Aufnahme habe. Aber Achtung. Passt nicht in die stapcraft, weil die Stange sehr lang ist. Wenn du keinen Bohrständer mit 43mm hast, gibt es noch die 35800. Aber hier hätte meine Platte wahrscheinlich nicht vollständig drunter gepasst.

Gruß
Thomas

@Wunderlama

#35805 gefunden. Aber der Werkzeughalter spannt doch nur max. 5mm - Du hast aber 8mm-Gewinde gebohrt ??? (habe bis jetzt NUR Aussengewinde mit Windeisen gedreht ...

Diese Angabe bezieht sich auf den gewindebohrer. Der hat am Ende einen Vierkant. Bei M8 ist der 5 mm. Also geht das. Ich habe es gerade ausprobiert. Von M2 bis M8 alles kein Problem. M10 geht nicht mehr. Der ist größer. Und kleiner als M2 habe ich nicht.

@wunderlama - vielen Dank !

Hallo Thomas,

auch von mir vielen Dank für den Tipp, hab mir auch eine Platte für meine 420er bestellt.
Hast du die Platte verbaut und dann direkt auf deiner SC vor-gebohrt und dann wieder ausgebaut zum weiterverarbeiten?

Kannst Du mir noch sagen was Du mit "Bohrschablone von "Hydro" meinst, bzw. wo bekomme ich die her?

Danke.

Gruß Peter

Hallo Peter,

das bezieht sich wohl hierauf

Hallo Peter,
Hallo Volker,

ganz genau, das ist der richtige link. Auch ich habe mich inspirieren lassen. Wobei ich am Ende nicht das Bohrmuster, sondern ein 5 x 5 cm Raster gewählt habe. Wobei ein unreglmäßiges Raster auch Vorteile hat. Ist Geschmackssache.

Ich habe es wie folgt gemacht. Ich habe den ersten Punkt ganz altmodisch angezeichnet. Da habe ich mit der Stepcraft das erste Loch gebohrt. 2 mm tief mit einem 3 mm Bohrer. Dann 50 mm zur Seite, eine Reihe fertig gemcht. Dann 50 mm nach hinten, wieder eine Reihe fertig gemacht. usw. Die 3mm Vorbohrungen waren dann die Ansekung für meinen Kernlochbohrer. Das haben ich auf meinem Bohrtisch gemacht. Gernau so das Gewindeschneiden.

Gruß
Thomas

Ach ja, die Opferplatte habe ich am Ende auch per Hand gebohrt. Das ging schneller als Fräsen und von der Präzsion her ist es auch so ok.

Gefält mir auch gut deine Lösung
Wunderlama!

Werde ich mir auch machen!!
Mfg.