Mehrdimensionale Polylinien in Estlcam
Hallo Leutz,
Habt ihr eine Idee wie man mehrdimensionale Polylinien in Estlcam darstellt. Ich habe ein 2,5 dimensionales Teil und möchte dort eine Fase drauf fräsen. Macht natürlich wenig Sinn die in einer Ebene anzulegen. Wie macht ihr das ?
Beste Grüße
Matei
Ich bin zwar noch am Rätseln was eine "mehrdimensionale Polyline ist" und eine Fase "drauf" fräsen ist mir auch noch nicht ganz klar aber vielleicht meinst Du dies hier: Gravierstichel/Fasen erstellen
It's not only about tools it's also about skills! 😉
Hallo,
ein Bild oder Datei wäre hilfreich.
bis Bald, Paul
Ich gehe mal davon aus, dass du das Teil schon fertig vorliegen hast und du möchtest da nachträglich noch ne Fase drin haben, richtig?
Also meine ersten Gedanken wären:
1. Das ist ein Fall für einen 3D-Taster. Damit kann man das Teil ausmessen. Den entsprechenden Höhenquerschnitt kann man wohl mit mancher Software dann mit dem g-code für die Fase verrechnen, der ganz normal in 2D erstellt wurde. Ich glaube gelesen zu haben, dass Mach3 sowas kann.
2. Bei einer einfachen Fase, die also parallel zur Werkstückoberfläche verläuft könnte man doch auch so vorgehen:
Man erstellt das Profil des 2,5D Teiles im CAD. Dann lässt man von EstlCAM den g-code erzeugen. Anschließend öffnet man das g-code-File und tauscht händisch die Koordinaten aus. Also aus der Achse, die der Kontur folgt macht man Z. Den Nullpunkt setzt man dann zum ausfräsen entsprechend der gewünschten Nut-Tiefe etwas tiefer.
(natürlich würde ich bei sowas viele Trockenübungen machen - ohne Fräser ... )
SC 420 mit DIY parallel + Proxxon mit Mod + HF500 + SprintLayout + LibreCAD/QCAD + FreeCAD +WinPC starter/USB->EstlCAM + EstlCAM LPTAdapter + EstlCAM Handrad + DIY Vakuumtisch
Gruß, Andreas
Ja ich gebe zu mehrdimensionale Polylinien klingt nicht sofort einleuchtend. Bei Autocad heissen solchen Linien 3D-Polylinien. Oder ohne konvertierte Geraden heißen sie 3D-Splines. Hier ein Screenshot dazu:
@Paulkarl. Das teil schaut in etwa so aus:
Quelle: tf.uni-kiel.de
An der Außenkanten soll ne Phase drauf.
@MaglO2
Ja ich glaube du hast verstanden was ich brauche. Problem ist nur das ich weder 3D Taster noch Mach3 in Betrieb habe.
Und ist leider nicht parallael zur Werkstückoberfläche.
Ich denke mir halt technisch sollte sollte das kein Problem sein, beim 3D-Fräsen fährt schließlich ja auch parallel in der Z-Ache und den X-Y Achsen.
Beste Grüße
Matei
Hallo,
dafür wirst du vermutlich kaum kein CAM unter 3000 Euro finden das das kann - zumindest keines das eine gleichmäßige Fase erzeugt die nicht je nach Steigung abweicht. Bzw. mit 3 Achsen lässt sich das ohnehin nur annähern - der Fräser oder das Werkstück müsste der Wölbung entsprechend geschwenkt werden.
Aus meiner Sicht ein klarer Fall für die gute alte Feile und etwas Fingerspitzengefühl.
Christian
Auch ich hätte da eine Feile bemüht.
Oder sogar einen Kantenschaber!
Die Programme, die ich kenne um da eine winkelhalbierende Fläche ein zurechnen die kosten ab 15000.-
Das würde man aber niemals nachträglich noch tun.
Auch der Zeitfaktor spricht hier für Handarbeit.
Das Teil schaut in etwa so aus, oder schaut in wesentlichen Teilen so aus? Aus welchem Material ist das Teil? Hast du die CAD-Daten davon? Hast du sonst irgendwelche Hilfsmittel? Messschieber? Messuhr? Wie genau muss das sein? Nochmal zur Sicherheit: Hat die Fase eine konstante Tiefe?
Am Schattenwurf des Musters erkennt man ja, dass der Umriss in XY gerade ist. Von daher sollte das Vorgehen wie oben unter 2. beschrieben ja eigentlich funktionieren.
1. Teil so einspannen wie es nachher bearbeitet werden soll (X und Y Werkstück genau auf X und Y der Maschine ausgerichtet - z.B. mit Anschlag)
2. Mit Messuhr oder Messschieber ... das Profil abtasten (siehe unten)
3. Anhand der Messwerte das Teil als 2D-Gravur im CAD-Programm erstellen z.B. indem man die gemessenen Z-Werte auf der X-Achse abbildet (Achtung, Vorzeichen von X (Zeichnung) und Z (Maschine) müssen übereinstimmen)
4. Anhand dieser Zeichnung kann die Fase in der gewünschten Tiefe eingezeichnet werden (du sagtest ja sie ist nicht parallel zur Oberfläche)
5. CAM -> Fase als Gravur anlegen (Nullpunkt richtig setzen) -> g-code-Datei erzeugen
6. g-code-Datei öffnen und X mit Z tauschen
7. Testlauf und fräsen
8. Das ganze für die übrigen 3 Kanten wiederholen (wenn die wenigstens parallel verlaufen nur noch einmal)
Messschieber-Methode: Z-Achse so einstellen, dass sie bequem über dem ganzen Werkstück fahren kann. Ab da bleibt die Z-Achse so. An den Kanten entlang fahren z.B. alle 10mm (hängt davon ab wie genau es gebraucht wird) und mit dem Tiefenmesser des Messschiebers Maß nehmen.
Messuhr-Methode: Messuhr einspannen, bis an den tiefsten Punkt - 1mm runterfahren. Abzeilen wie bei der Messschieber-Methode erklärt, Werte ablesen. Ist die 2,5D-Oberfläche höher als der Federweg der Messuhr kann man ja an definierten Stellen die Z-Achse um z.B. 5mm nach oben fahren und das mit den Ablese-Werten verrechnen.
Durchgangsprüfer-Methode: Bei metallischem Werkstück oder wenn es sich mit Alufolie bespannen lässt (oder es gibt auch Alu-Klebeband im Baumarkt). Den tiefsten Punkt anfahren und Nullpunkt setzen. Abzeilen wie oben schon beschrieben und wenn es piepst, den Wert in der CNC-Steuerung ablesen.
Natürlich wäre es genial, wenn man eine offene CNC-Plattform hätte, wo man sowas mit einem kleinen Skript automatisieren kann, aber bis ich so weit bin vergehen wahrscheinlich noch Jahre ;o)
PS: Ok, die beschriebene Idee dazu lässt natürlich die Sinnfrage völlig außer Acht 😆 Auf jeden Fall wird klar, dass es ne Menge Arbeit ist.
Zum Thema schwenken, wie groß ist denn die Differenz zwischen höchstem und niedrigstem Punkt? Wenn die Steigungen nicht allzu groß sind, dann sollte es einigermaßen unauffällig dass der Winkel nicht stimmt.
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Gruß, Andreas
Dank euch erstmal für die ausführlichen Antworten.
Das Teil schaut in etwa so aus, oder schaut in wesentlichen Teilen so aus?
Ganz genau nicht. Das wars schematisch kurz aus Google. Hier das Teil:
Aus welchem Material ist das Teil? Hast du die CAD-Daten davon? Hast du sonst irgendwelche Hilfsmittel? Messschieber? Messuhr? Wie genau muss das sein? Nochmal zur Sicherheit: Hat die Fase eine konstante Tiefe
Auch der Zeitfaktor spricht hier für Handarbeit.
Jetzt zum üben aus Holz, später aus Messing. Die CAD Daten habe im Anhang angehängt. Hilfsmittel habe ich: Messschieber, Messuhr. Es so soll so genau sein dass ich man nicht sieht das es händisch geschliffen worden ist. Außerdem werden das mehr Teile, da möchte ich das schon automatisieren.
Yep die Fase soll konstant die gleichte Tiefe haben, nur nicht parallel zur Plattentischebene sein. Soll qausi mit der Außenkante "mitfahren".
.... Bzw. mit 3 Achsen lässt sich das ohnehin nur annähern - der Fräser oder das Werkstück müsste der Wölbung entsprechend geschwenkt werden.
Das wäre schon ok. Genauigkeit bei 1-2Zehntel
Zum Thema schwenken, wie groß ist denn die Differenz zwischen höchstem und niedrigstem Punkt? Wenn die Steigungen nicht allzu groß sind, dann sollte es einigermaßen unauffällig dass der Winkel nicht stimmt.
1,7mm Höhenunterschied
Beste Grüße
Matei
Also nur nochmal um Sicher zu gehen: Das Teil liegt schon fertig vor und es soll die Fase dran? Oder soll das komplette Teil gefräst werden?
Ist das jetzt nur ein Beispiel, oder wirklich ein Maßgenaues 3D-File? Da sollte es ja wohl möglich sein eine Fase an beliebigen Kanten anzulegen.
Dann das Modell eben komplett 3D fräsen oder -wenn es schon als fertiges Teil vorliegt- möglichst genau und reproduzierbar einspannen und 3D überfräsen.
Wie willst du das Teil eigentlich einspannen?
Nachdem das Modell ja danach aussieht, als könnte man es gut Mathematisch beschreiben, kannst du irgendwelche Programmiersprachen/Skript-Sprachen/zur Not Excell? Damit kann man ein entsprechendes g-code-File ja auch selbst generieren. Je nach Kenntnissen könnte das schneller gehen als das ausmessen, zumal die Meßbahn ja nun eine Kreisbahn ist und nicht 4 Geraden.
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Gruß, Andreas
Ne das Teil soll erst noch noch gefräst werden.
Also nur nochmal um Sicher zu gehen: Das Teil liegt schon fertig vor und es soll die Fase dran? Oder soll das komplette Teil gefräst werden?
Als Probekörper ist es schon gefräst worden. Aber ohne Fase.
Ist das jetzt nur ein Beispiel, oder wirklich ein Maßgenaues 3D-File?
Ne das ist schon das maßegenaue dxf-File
Wie willst du das Teil eigentlich einspannen?
Ich fräse von oben den abfallenden Verlauf und die Aussparung. Dann die Fase bzw. eine V-Nut von oben entsprechend wie oben erklärt. Dann fräse ich die die Kontur und lass das Teil mit 3 Anbindungen stehen. So habe ich das bei 2 Prototypen aus Holz schon getan, nur fehlt mir eben noch eine Fase drauf.
Das Teil liegt in einem größern Stück was mit Passstiften und einem Vakuumtisch aufgespannt werden.
Die selbst programmierbaren Lösungen würden schon gehen, ich denke mir an zukünfitge Teile die ich machen werde (andere Geometrien), dass diese Aufgabe teilautomatisiert ablaufen kann. Wäre ja Wahnninn wenn es für dieses überschaubare Anforderung praktikable Lösung gibt. Es müssen nur alle 3 Achsen und im richtigen Moment in die richtige Richtung laufen :cheer:
Beste Grüße
Matei
Wie ist das Teil denn gefräst worden? Als STL-Import in EstlCAM?
Irgendwie verstehe ich jetzt das ganze Problem nicht mehr. Wenn es so, wie es in dem gerenderten Bild aussieht, schon gefräst wurde, dann wird doch schon die Z-Achse mit gesteuert. Oder wie wurden die Schrägen da gemacht?
Dann muss doch nur wie schon beschrieben die Fase gleich ins 3D-File mit rein modelliert werden. In Sparkfun Mechanical ist das ein Rechts-Klick auf die Kante und Auswahl von "Kante abschrägen". In welchem CAD wurde denn das Teil erstellt? Dort gibt es sicher auch eine Funktion zum abschrägen von Kanten.
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Gruß, Andreas
Wird wohl schwierig mit Estlcam.
Entweder im CAD die Phase mit einbauen und als STL fräsen oder die Phase nur ins STL einbauen, alles vorher normal fräsen und dann das STL drüberfräsen, wäre mein Versuch.
Ich hab's aber leichter, kann Fusion 360 verwenden, dann geht alles ok.
p.s.: Ist gratis für Studenten und Startups ...
Frank
Steppcraft 600/2 + HF500 + SwitchBox + Laser + Schleppmesser
Absaugung und Vakuumtisch
an Mach3 oder UCCNC mit Taster für Z-Null und Werkzeuglänge
Hallo, Matei
konnte mich die letzten Tage nicht an deiner Diskussion beteiligen, das ich einige Tage außer Haus war.
Aber zu deiner Fragestellung, wie wir so was machen würden hier meine Antwort.
Du hast jetzt die Möglichkeit laut der Produktivitätstheorie ein bestimmtes Ergebnis mit dem größtmöglichen Einsatz der Betriebsmittel ( sprich : Geld spielt keine Rolle), dann kauf dir für 5000,- € oder mehr ein entsprechendes Programm, oder versuche mit deinen vorhandenen Mitteln einen größtmöglichen Erfolg zu erzielen.
Vom Prinzip her ist die Lösung deines Problems eigentlich ganz einfach.
Ausgehend von deinem 3D-Modell in Posting #17155 schräge Fläche rechts unten zeige ich dir mal meinen Weg auf.
Ich benötige in einem Zeichenprogramm eine Draufsicht und eine oder mehrere Vorderansichten.
Mit dieser Draufsicht gehe ich auf Estlcam. Kopf anlegen, Fräserdurchmesser, Vorschub, Nullpunkt lege ich auf Mitte Teil ansonsten alles wie gehabt.
Dort erzeuge ich eine DIN-ISO Datei Außenkontur Viertelkreis mit der Gravurfunktion Punkte anlegen. Damit hab ich schon mal die x und y Koordinaten. So, speichern; CNC-Programm speichern, feddisch.
Genau denselben Weg mache ich nun noch mit der Draufsicht, wobei Nullpunkt Y auf Oberkante ( Oberfläche) des Teiles sein sollte.
Diese Datei druckst du dir am besten über einen Editor aus.
Fortsetzung folgt in Kürze; bin grad am umschreiben
bis Bald, Paul
So sieht nun die fertige Datei aus.
Die Werte die unter Y im Programm stehen, werden nun als Z-Wert mit dem entsprechendem Vorzeichen in das Draufsichtprogramm dazu geschrieben.
Ich habe den Kreisbogen in viele Teilschritte gesplittet und gleichzeitig entsprechende Bewegungen in Z ausführen lassen.
Die Teilung habe ich mir von Estlcam vorgeben lassen, daher sind einige Koordinaten ungenau.
Besser ist es diese Teilung über das CAD selbst zu erstellen z.B. in 0,1 mm-Schritten. Je mehr Teilung, umso genauer und feiner wird die Kontur abgefahren.
bis Bald, Paul
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