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Anfängerfragen zum Gravieren

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(@scoox)
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Hallo zusammen,
ich bin Anfänger im Thema, und überlege, mir eine Portalfräsmaschine zu kaufen. Über das genaue Modell bin ich mir noch nicht sicher.

Vorab möchte ich aber euch gerne fragen, ob die Maschinen für meinen Anwendungszweck überhaupt geeignet sind:

- Gravur von Türschildern (Metall / Plastik)
- Gravur von "Liebesschlössern"
- Gravur von Zippos
- Schneiden von Kunststoff / Akryl, Holz
- Gravur von Gläsern (bspw. Weizenglas) mit Drehvorrichtung
- möglichst keine Farbe einbringen bzw. ätzende Flüssigkeiten
- Ansteuerung über linuxCnc

Ich möchte das ganze gerne als Service anbieten. Daher noch eine Frage: Wie zuverlässig arbeiten die Maschinen, und wie oft muss man den Bohrkopf (oder auch andere Teile?) ungefähr austauschen bzw. welche Kosten sollte man dafür ansetzen? Muss man die Maschinen öfter reparieren, und braucht man dafür viel handwerkliches Geschick? In jedem Fall wollte ich mir eine fertig aufgebaute Maschine kaufen.

Ich habe vorab schon viel im Internet gesucht, aber nicht wirklich etwas gefunden. Bei einem anderen Anbieter gibt es eine "hobby" Variante, die lt. Hersteller weniger wartungsintensiv ist. Gibt es so etwas auch von Stepcraft? Sind die dann überhaupt stark genug zum Gravieren?

Vielen lieben Dank für eure Antworten im Voraus!

 
Posted : 27/06/2015 9:07 am
Thomas Hartl
(@voltatus)
Posts: 81
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Hallo,

willkommen im Stepcarft Forum.

Aus meiner Sicht eignet sich die Stepcraft gut für deine Anforderungen. Die Bearbeitung von Kunststoffen, Akryl oder Holz funktioniert problemlos. Bei der Gravur kann ich mir vorstellen, dass bei sehr harten Metallen Probleme auftreten könnten, aber da haben andere mehr Erfahrung. Das gleiche gilt für das gravieren von Gläsern.

LinuxCNC verwende ich auf einem älteren PC, der noch eine Parallelschnittstelle besitzt. Bei PC ohne Parallelschnitstelle ist darauf zu achten, dass Konverter verwendet werden, die speziell für CNC geeignet sind. Billige USB-Parallel-Wandler funktionieren nicht.

Die Wartung ist relativ einfach, wenn die Maschine erst einmal korrekt eingestellt ist. So alle 10 Stunden musst du sie schmieren. Zusammenbau und Einstellung benötigt etwas Geschick, werden aber durch eine gute Anleitung und Videos unterstützt.

Bezüglich Gravur-Service stellt sich die Frage, ob du das hin und wieder nebenbei anbieten willst, oder ob die Fräse 8 Stunden am Tag läuft. Für den intensiven professionellen Einsatz würde ich dir eher eine teurere und massivere Maschine empfehlen. Für den Hobby-Einsatz bin ich bisher aber begeistert von meiner Steppi.

Grüsse
Thomas

SC 2/420 - Parallel, HF-500, LinuxCNC, Estlcam

 
Posted : 27/06/2015 10:40 am
(@scoox)
Posts: 4
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Hallo und vielen Dank für deine Antwort!

PC mit Parallelschnittstelle habe ich. Den Aufbau würde ich definitiv nicht selber vornehmen, das traue ich mir nicht zu. Dann sollte die Maschine ja korrekt eingestellt sein (?).

Den Gravur-service möchte ich erstmal ausprobieren, ob das so funktioniert wie ich mir vorstelle und die Nachfrage da ist. Auf eine größere Maschine umsteigen kann ich dann ggf. immernoch.

Ist dann zB ein Vorhängeschloss, Zippo oder Türschild nicht schon sehr hartes Material? Hast du eigentlich eine Pizza in deiner Maschine auf deinem Avatar :)?

Gibt es Unterschiede bei den SC Maschinen, mit Ausnahme der Größe?

 
Posted : 27/06/2015 12:12 pm
Thomas Hartl
(@voltatus)
Posts: 81
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Hallo,

ich muss gestehen, dass ich bisher nur Akrylglas graviert habe. Alu, Kupfer und Messing geht wohl auch, was man so sieht und hört. Bei Stahl und anderen Hartmetallen habe ich Zweifel. Fräsen würde ich das jedenfalls nicht, dafür ist die Stepcraft nicht geeignet.

Zippo und Türschilder gibt es wohl aus verschiedenen Metallen, aber da kenne ich mich nicht aus.

Ein Punkt würde ich noch beachten: Solang du ebene Flächen bearbeitest, kommst du mit recht einfachen Programmen aus. Ich verwende Inkscape als 2D-CAD und Estlcam als CAM. Sobald du aber gewölbte Oberflächen bearbeiten willst, wird es aufwendiger. Da müsstest du die Wölbung in einem 3D-CAD Programm wohl nachmodellieren.

Die Stepcraft 2 Modelle sind bis auf die Grösse gleich. Die älteren Stepcraft 1 Modelle unterscheiden sich in einigen Punkten (zB. nur 3 statt 4 Rollen-Führung).

Und ja, das ist eine Pizza, die ich in einem schwachen Moment mit der Fräse zerlegen wollte. Zum Glück hat mich die absehbare Sauerei davon abgehalten 😆

Grüsse
Thomas

SC 2/420 - Parallel, HF-500, LinuxCNC, Estlcam

 
Posted : 27/06/2015 2:20 pm
Andreas
(@magio2)
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Meines Wissens nach wird bei Graviermaschinen mit höheren Drehzahlen gearbeitet, als bei den gängigen Spindeln, die wir hier so verwenden. Also eher in Richtung 60000rpm. (Und da wird es teuer)
Da sieht das Gravurbild einfach besser aus.

Ein Ziffernblatt in Messing hab ich schon gemacht. Es ist OK, aber von einem professionellen Anbieter hätte ich noch ein besseres Ergebnis erwartet. Ziffernblatt

Härteres Material hab ich auch noch nicht ausprobiert. Allerdings würde ich dafür (also z.B. bei einem Zippo) auch eher eine Gravierspitze nehmen. Die macht halt feinere Linien.

Aber das größere Problem ist eher was du alles so gravieren möchtest. Denn die wenigsten Alltagsgenstände haben plane Flächen. Eine gute Gravur bekommt man da nur hin, wenn man der Flächenkontur auch folgt. Das heißt man müsste die Fläche erst mal ausmessen (3D Taster). Ich glaube in Mach3 geht das, dass man dann die 2D Fräsbahnen auf eine gekrümmte Fläche legen kann - bei anderer SW gibt es das bestimmt auch.

Das festspannen könnte auch ein spannendes Thema werden.

SC 420 mit DIY parallel + Proxxon mit Mod + HF500 + SprintLayout + LibreCAD/QCAD + FreeCAD +WinPC starter/USB->EstlCAM + EstlCAM LPTAdapter + EstlCAM Handrad + DIY Vakuumtisch

Gruß, Andreas

 
Posted : 27/06/2015 2:57 pm
(@scoox)
Posts: 4
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Hallo und erneut danke für eure Antworten!

MagIOS2, dein Ergebnis in Messing finde ich eigentlich ganz gut, bis auf die Spur unter dem 1. Buchstaben, aber das scheint ein Fehler zu sein ..? Ist das im Detail nicht mehr gut?

Die 3D Gravur ist bestimmt beim 1. Versuch schwierig, aber mit Software kenne ich mich relativ gut aus, so das ich denke das ich notfalls auch eine eigene schreiben könnte. Nur Hardware ist nicht mein Spezialgebiet.

 
Posted : 27/06/2015 9:00 pm
Andreas
(@magio2)
Posts: 2619
Famed Member
 

Fotos kann man natürlich schön machen (also z.B. so, dass nicht alle Details auffallen), oder Gnadenlos. Zumal beim verkleinern für das Forum auch Details verloren gehen.

Also hier nochmal ein eher gnadenloser Ausschnitt:

Ich sag es nochmal, es ist ja nicht Grütze, aber eben auch nicht das, was ich von einer professionellen Gravur erwarten würde.

PS: Möglicherweise war auch damals die Proxxon Schuld und mit nem anständigen Fräsmotor geht es besser?

SC 420 mit DIY parallel + Proxxon mit Mod + HF500 + SprintLayout + LibreCAD/QCAD + FreeCAD +WinPC starter/USB->EstlCAM + EstlCAM LPTAdapter + EstlCAM Handrad + DIY Vakuumtisch

Gruß, Andreas

 
Posted : 27/06/2015 9:18 pm
(@scoox)
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Hallo und nochmal danke für die Antwort!

Hattest du da eine Gravierspitze bzw. einen Werkzeuglängensensor im Einsatz? Die Zahlen sind, wie ich finde, gut geworden, der Kreis ist natürlich tatsächlich recht ungenau.

Welcher Fräsmotor würde sich denn empfehlen ausser dem Proxxon? Ich denke für die ersten Tests ist der vlt. ganz gut, damit ggf. nichts teures kaputt geht.

 
Posted : 28/06/2015 9:03 am
Andreas
(@magio2)
Posts: 2619
Famed Member
 

Um hier jetzt die richtige Antwort geben zu können bräuchte ich bessere Vergleichsdaten.

Das was die Gravur so "griselig" aussehen lässt könnten Rattermarken sein, die von verschiedenen Ursachen hervorgerufen werden könnten. Im Einsatz war damals eine Proxxon, die irgendwann auch axiales Spiel hatte. Ich kann jetzt nicht mehr sagen, ob das zu der Zeit schon so war. Ein Portal, welches nicht steif genug ist, könnte die gleichen Probleme verursachen.
Vermutlich ist aber selbst in so einem Fall eine höhere Drehzahl besser - kleinere Spanabnahme, kleinere Kräfte auf X und Y.

Generell gilt ja, je kleiner der Fräser, desto größer die Drehzahl. Nun geht ja der Durchmesser der Spitze eines Gravurfräsers gegen Null. Wenn du also tatsächlich erstmal testen willst und wirklich nur gravieren möchtest, dann würde ich ne Kress FME 1050 nehmen (nicht die -1), denn die kommt wenigstens mal bis 29000rpm. (Wobei die minimale Drehzahl von 10000rpm natürlich nicht so günstig für große Fräser ist).
Und kaputt geht die dir beim gravieren bestimmt nicht.

Ob es mit einer SC-Spindel, die auch nur auf 20000rpm kommt aber sicher stabiler ist, besser aussieht, kann ich nicht sagen. Vielleicht kann ja mal jemand mit ner HF nen Test machen und hier ein Detailfoto posten?

SC 420 mit DIY parallel + Proxxon mit Mod + HF500 + SprintLayout + LibreCAD/QCAD + FreeCAD +WinPC starter/USB->EstlCAM + EstlCAM LPTAdapter + EstlCAM Handrad + DIY Vakuumtisch

Gruß, Andreas

 
Posted : 28/06/2015 10:18 pm
(@bvs)
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ich habe die besten Gravurergebnisse mit Radiusfräsern und Diamantkugelfräsern erreicht, wenn ich die Fräsachse geneigt habe um ungefähr 45 Grad.
Das tönt erst mal sehr unglaubwürdig...

Aber arbeitet man mal von Hand z.B. mit der biegsamen Welle und graviert erst mal senkrecht und dann in besagtem 45 Grad Winkel, dann merkt man schnell, was ich meine.
Es geht um den Materialabtrag, der bei zentralem Druck minimal ist und mit mehr Radialanteil sofort zunimmt.

Wem das jetzt einleuchtet, und dann eine entsprechende Halterung für Winkel baut, wird wohl bald hier mit Freuden einen gravierten Glasspiegel oder V4A Stahl oder... als Fotografie präsentieren.

Dies gilt natürlich nicht für Gravierstichel.

 
Posted : 28/06/2015 11:29 pm
Worldhusky
(@worldhusky)
Posts: 992
Noble Member
 

ich habe die besten Gravurergebnisse mit Radiusfräsern und Diamantkugelfräsern erreicht, wenn ich die Fräsachse geneigt habe um ungefähr 45 Grad.

Das tönt erst mal sehr unglaubwürdig...

Nö, ganz und gar nicht. Hört sich für mich als sehr logische Vorgehensweise an.

It's not only about tools it's also about skills! 😉

 
Posted : 28/06/2015 11:59 pm
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