Vinyl fräsen - Erfahrungen
Hallo,
zu einem besonderen Anlaß wollte ich eine alte Vinyl-LP bearbeiten. Es sollten da teilweise auch recht feingliedrige Strukturen entstehen.
Meines Wissens ist Vinyl eine PVC-Mischung.
Dieses Zeug wird bei Wärmezufuhr u.U. zu einer weichen Masse, die keine Strukturen mehr zuläßt.
Gibt es da Erfahrungen wie ich das am Besten bewerkstelligen könnte?
Gruß Achim
SC 2/600, PerformanceKit, T-Nut von Sorotec, HF-500,
Estlcam, WinPC-NC, Turbo-CAD, Delta-CAD, Inkscape, CorelDraw
Hallo Achim,
nein, Erfahrung mit dem Fräsen von Vinyl habe ich nicht, und an den Platten, die ich noch habe, möchte ich es auch nicht testen... 😉
Ich vermute aber mal, daß man so ungefähr die Parameter für Plexiglas zugrunde legen kann. Das sind bei mir
- Gravierfräser -> 7000U/min, Fxy 15mm/sec, Fz 10mm/sec, Zustellung 0,5mm
- 2mm Einschneider -> 7000U/min, Fxy 15mm/sec, Fz 10mm/sec, Zustellung 1,2mm
Bei den o.a. Werten kühle ich nicht.
Wenn du eine alte, nicht mehr benötigte Schallplatte hast, kannst du mit diesen Werten mal anfangen zu testen. Sollte die Hitzeentwicklung zu stark sein, mußt du mit der Drehzahl runter und/oder mit dem Vorschub rauf. Zusätzlich kannst du auch kühlen (Sprühflasche mit Wasser-Spüli-Gemisch).
Es wäre schön, wenn du uns hier deine Ergebnisse/Erfahrungen mitteilst.
Gruß
Andy
Fräse: SC 2/600 mit PerfKit, T-Nut, Vakuum, Kress 1050 FME-1
CAD, CAM, Steuerung: FreeCAD, Estlcam, Estlcam/Arduino ("Forums-Shield")
Laser, Software: Sculpfun S30 Pro, Eleksmaker A3 mit Atomstack R30 (IR), Lightburn
3D-Druck: FB Reborn 2, Art. Genius und Gen. Pro, CTC Bizer, Elegoo Mars
Hallo Andy,
Danke für Deine Antwort.
Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich das Vorhaben in Vinyl fräse. Es sind so erste Überlegungen. Gedacht hatte ich eigentlich an 3mm Flugzeugsperrholz.
Aber Vinyl würde besser zur Idee und zum Thema passen.
Schaun wir mal.
Vorher muss ich aber erstmal sehen irgendwo einen kleinen Posten preiswerte LP's zu kaufen.
Wenn es gelingt werde ich es hier zeigen und die Parameter nennen.
Gruß Achim
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Hallo,
hatte mir mal ein paar alte Platten besorgt und die ersten Versuche gemacht.
Es sieht nicht gut aus, dass ich jemals mein Ziel erreiche.
Begonnen mit einem 2mm Einschneider rechtsgenutet. Totale Katatrophe. Habe am Handrad mit Vorschub und Drehzahl etwas variiert, brachte aber nichts.
Die Platte wurde angehoben und splitterte dann.
Zur Vermeidung des Anhebens habe ich einen Zweischneider linksgenutet eingespannt . Der war aber spiralverzahnt, einen anderen Linken habe ich nicht.
Der hat nichts angebohen, aber dafür das Vinyl geschmolzen. Schwierig aus dem Schnitte rauszubekommen und die Schnittkanten zu glätten.
Besser wäre ein Einschneider linksgenutet. Habe ich bisher nur als Zweischneider gesehen.
Gruß
Achim
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Hallo,
habe in meinem Werkzeug noch 2mm Fischschwanz linksgenutet gefunden.
Der Versuch auf der bereits versauten Platte sah sehr vielversprechend aus.
Morgen werde ich einen weiteren ernsthaften Versuch starten.
Die Motive auf dem Werkstück sind teilweise recht feingliedrig. Je nach Ergebnis muss ich dann vielleicht die Vorlage überarbeiten.
Aber erstmal: Versuch macht kluch.
Gruß
Achim
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Hallo Achim,
wenn mir ein linksgenuteter Fräser ("downcut") fehlt, greife ich oft zu doppelseitigem Klebeband, mit dem ich das Werkstück dann zusätzlich befestige. Das klappt meistens ganz gut. Man muß nur aufpassen, daß sich der Fräser nicht mit Klebstoff zusetzt, bzw. muß man diesen rechtzeitig (auch zwischendurch) reinigen.
Gruß
Andy
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Hallo Andy, meine Opferplatte, aufgeklebt auf die Sorotec T-Nutenplatte, ist dafür zu mitgenommen. Das Klebeband wird darauf nicht halten.
Außerdem werden die feingliedrigen Elemente von Fräser hochgerissen.
Die Platte ist ja nur 1,3mm stark und es sollen teilweise Linien mit knapp 2mm Breite stehenbleiben.
Das wird mit Rechtsgenuteten nichts.
Gruß
Achim
SC 2/600, PerformanceKit, T-Nut von Sorotec, HF-500,
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Hallo,
jetzt kann ich den Erfolg vermelden.
Es war nicht ganz einrfach, aber mit vielen Versuchen hat es dann doch geklappt.
Acht LP brauchte ich um dann ein brauchbares Exemplar zu bekommen.
Werkzeug: Fischschwanz 2mm, linksgenutet,
Daten zum Start: Z+ 0,75
F(xy) 600mm/min
S 10.000 upm
Die letzten beiden Einstellungen habe ich dann beim Fräsen übers Handrad immer wieder variiert.
In der Regel habe ich dann den Vorschub auf 75% begrenzt und die Drehzahl auf 130% erhöht.
Egal welche Einstellung gewählt wird, das Schmelzen des Materials ließe sich vermutlich nur gänzlich bei Wasserrkühlung vermeiden.
Geht bei mir nicht.
Dafür lief die Späneabsaugung ununterbrochen direkt über dem Fräspunkt, was ja auch sicher Einiges an Kühlung bringt.
Ich habe festgestellt, dass bei einer "angefressenen" Opferplatte sich die geschmolzenen Späne dort rein verlagern, dabei aber meistens noch Verbindung zum Werkstück haben.
Also, und so habe ich es bei meiner letzten Platte gemacht, die Opferplatte nochmals vorher planfräsen.
Ist das Werkstück denn fertig ausgefräst sollte ein weiterter Fräsdurchlauf erfolgen.
Wobei die Startebene 1/10 vor der vorherigen Durchfräsung liegen sollte und weitere 1/10 bis 2/10 über die vorhande Frästiefe geht.
Damit werden die geschmolzenen, angeklebten "Popel" abgefräst.
Auf der Rückseite des Werkstückes sind dann minimal trotzdem noch Reste vom geschmolzenen Material, das dd drunter gekrochen ist.
Soweit das, was mir dazu eingefallen ist.
Sicher gibt es noch einiges Verbesserungswürdiges, aber ich bin froh es soweit geschafft zu haben.
Mann kann auch Verschlimmbessern.
Wer Fragen hat, soll sie stellen.
Gruß
Achim
P.S.: Die LP's bekommt man als Konvolut bei Ebay für unter 50cent/Stück.
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Das Ergebnis entschädigt dich für die mühen und Versuche, sieht gut aus.
Gruß, Uwe WinPC-Nc V4, EstlCAM V11 / V12 www.ubo-cnc.de
Danke Uwe.
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Hallo Achim,
das Ergebnis ist SUPER!
Gruß
Andy
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Danke auch Dir Andy.
Das geht runter wie Öl, wenn sich zwei so Erfahrene lobend äußern.
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