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Themenstarter
Hallo miteinander,
ich lese so viele Forenbeiträge und Tipps über Fräsparameter, und fast immer bin ich "entesetz" wie agressiv fast alle mit hohem Vorschub ins Material fahren.
Ich bin bis jetzt mit maximal gemütlichen 300-500mm/min Vorschub für Multilpex/Siebdruck und MDF sehr gut ausgekommen. Zustellung bei maximal 2mm gehalten.
Nun raten diverse Tabellenwerke und eben auch viele Einträge zu deutlich höheren Vorschüben. Wenn ich z.b. dem Datenblatt von Sorotec folge:
http://www.sorotec.de/webshop/Datenblaetter/fraeser/schnittwerte_1_8.pdf
,dann bekomme ich für einen 3mm Fräser in MDF auf:
~10000 mm/min Vorschub
~40000 rpm
Das ist doch völliger Blödsinn.
Selbst wenn ich die Drehzahl auf 20000rpm setze, bekomme ich bei dem nach der Tabelle gefordertem Zahnvorschub von 0,25mm immer noch auf
5000mm/min Vorschub.
Da fahr ich bis jetzt grade mal ein zehntel von!
Nun will ich ja möglichst verschleißarm fräsen, die Zeit ist zweitrangig, also würde ich mich gerne an die empfohlenen Parameter halten aber die sind einfach zu abstrus für mich.
Auch verstehe ich nicht die Prämisse, dass viel Vorschub bei wenig Zustellung verschleißarm ist. Wenig Zustellung ist klar, aber warum denn viel Vorschub? Je höher die Geschw. mit der der Fräser ins Material donnert desto höher doch auch die Kraft auf ihn, auf die Welle und Lager der Spindel und die ganze Fräse...
Ihr seht ich bin mächtig verwirrt und möchte eben alles optimal einsetllen um noch möglichst lange was von meiner Steppi zu haben.
Also wie fräse ich verschleißarm?
Mit freundlichen Grüßen, Mogunt
Veröffentlicht : 29/09/2017 5:03 am
[ ... ] Nun raten diverse Tabellenwerke und eben auch viele Einträge zu deutlich höheren Vorschüben. Wenn ich z.b. dem Datenblatt von Sorotec folge:
http://www.sorotec.de/webshop/Datenblaetter/fraeser/schnittwerte_1_8.pdf,dann bekomme ich für einen 3mm Fräser in MDF auf:
~10000 mm/min Vorschub
~40000 rpmDas ist doch völliger Blödsinn.
Nein, Blödsinn ist das nicht - nur sind die Werte für eine Stepcraft NICHT geeignet. Diese Werte sind erprobt und gedacht für Fräsen, die SEHR VIEL stabiler sind als die Steppi (eher für Maschinen, die im gewerblichen Bereich eingesetzt werden); eine verstärkte Sorotec-Fräse der Basic-Line oder eine Sorotec Compact-Line oder eine Möderl-Fräse oder die kleine aber stabile "Karla" - die vertragen maximal solche Werte.
Für die Stepcraft darfst Du den anzusetzenden Vorschub-Wert um MINDESTENS die Hälfte verkleinern.
Im übrigen solltest Du Dich besser nach der Tabelle "Schnittwerte" richten. Dort steht auch der entscheidende Hinweis:
" ... Liegt die maximale Drehzahl des Fräsmotors unterhalb des errechneten Wertes, muss die max. Drehzahl des Fräsmotors in der Formel zur Vorschub-Berechnung eingesetzt werden."
Setzt Du Deine 20.000 U/min ein, werden die Werte schon realistischer (wobei das für die oben erwähnten Hobby-Fräsen schon das Maximum darstellt)
Selbst wenn ich die Drehzahl auf 20000rpm setze, bekomme ich bei dem nach der Tabelle gefordertem Zahnvorschub von 0,25mm immer noch auf 5000mm/min Vorschub.
In der von Dir verwendeten Tabelle beträgt der Zahnvorschub für MDF bei 3mm aber nur 0,15 und nicht - wie in Deiner Beispielrechnung - 0,25mm ...
Conclusio:
Wenn Du mit den bisher von Dir verwendeten Parametern zufrieden bist - verwende sie weiter. Sie sind ja nicht "falsch", DU gehst einfach nicht bis ans Maximum. Mußt Du auch nicht!
Ich tu´s auch nicht, fahre sehr gemütliche Parameter, sprich: langsam - und habe seit einem Jahr keinen Fräserbruch mehr zu verzeichnen ...
In Deinem Fall:
MDF fräse ich durchaus mit mehreren mm Zustellung (bis 5mm maximal, geht wohl sicher noch mehr)) und einem Vorschub von ca. 15mm/Sek. bei Verwendung eines 6mm-Fräsers.
Gruss Michael
begonnen mit 420/2, Alu-Fräse "KARLA" (noch im Bau)
EstlCam mit Arduino NANO, WinPC-NC USB
Kress, QCAD, Fusion 360, Inventor, Winghelper
Veröffentlicht : 29/09/2017 1:10 pm
