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Genauigkeit / Umkeh...
 
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Genauigkeit / Umkehrspiel - eine Lösung

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(@ichbaumirnefraese)
Beiträge: 106
Estimable Member
Themenstarter
 

Die Genauigkeit ist hier ein Mega-Thema. Etwas misslungen finde ich die - meiner Meinung nach - gegensetzlichen Aussagen von Stepcraft. Einerseits preisen sie (fürs Marketing) eine Genauigkeit im Hundertstelbereich an, andererseits weisen sie, wenn der Kunde rumnölt, dass er das nicht hinbekommt, gerne immer wieder darauf hin, dass es sich um eine Hobbyfräse handelt.

Der Profi wird einen Ergeiz entwickeln und mit Messgeräten so lange tüfteln und seine Maschine so lange und oft zerlegen und wieder zusammenbauen, bis er auch noch das letzte Bisschen Ungenauigkeit elimiert hat (s. Fred: https://www.stepcraft-systems.com/forum/betrieb/511-genauigkeit-toleranzen?start=20#5293) ...

Ich, als Nicht-Profi ohne geeignete Messgeräte, habe es jetzt so gelöst:

  • Ich akzeptiere, dass die SC eine Hobbyfräse ist - immerhin gehen bei der Konkurrenz möglicherweise exaktere Geräte beim doppelten Preis los.
  • Nach meinem Zusammenbau hatte ich in X- und Y- Richtung jeweils 0,2 mm Unterschied.
  • Da die Differenz jetzt wirklich nicht riesig ist, wollte ich auf die zigste Zerlegung der Fräse verzichten
  • Da ich auch keine Messuhr besitze, überlegte ich mir folgenden anderen Weg die Differenz auszugleichen:
    • Ich habe NICHT den Durchmesser des Fräsers gemessen, sondern in hartem Material (scharfe, exakte Kanten = genaueres Messergebnis) die Fräsbahn des Fräsers. Das ergab dann schon mal, dass mein 2 mm Fräser 2,2 mm breit fräst.
    • Dann diesen Wert in EstlCams Werkzeugliste eingetragen und ein Quadrat mit 70 mm Seitenlänge gefräst.
    • Das Ergebnis war in X- und Y- Richtung (wie bereits bei 2. gesschrieben) jeweils 69,8 mm groß.
    • Bei WINPC geguckt, was da bei Achsauflösung und Weg/Umdrehung eingetragen war.
    • Ein einfacher Dreisatz ergab dann, dass eine Maschine, die für 3 mm 400 Schritte braucht, für 0,2 mm etwa 27 Schritte braucht.
    • Diese 27 Schritte hab ich jetzt als "Umkehrspiel" bei WINPC sowohl bei X-, als auch in Y-Richtung eingetragen - und siehe da: nach erneutem Fräsen des 70 mm Quadrates hatte dieses jetzt tatsächlich ziemlich exakt 70 mm Kantenlänge mit Ungenauigkeit nur noch im Hundertstelbereich.

Klar, man kann immer noch ein Quentchen mehr rausholen. Mit 0,05 Millimetern Toleranz kann jemand, der 40 Jahre lang alles von Hand gesägt, gebohrt und gefeilt hat (und dessen Toleranz bisher wohl immer im (mehrere) Millimeter-Bereich lag) sehr gut leben! 🙂

Ich dachte, das interessiert vielleicht den einen oder anderen ...

Gruß
Holger

SC 600/2 - Metabo 737 - ACAD/Illustrator - EstlCam - WIN-PC NC USB

 
Veröffentlicht : 25/02/2017 4:19 pm
Michael Lux
(@mikerd03)
Beiträge: 375
Reputable Member
 

Also zwei Zehntel Umkehrspiel wäre für mich mit meiner Stepcraft aber ein komlettes NoGo. Wie letztens erwähnt fange ich mittlerweile ab einem Zehntel an die Spindelbuchsen auszutauschen, denn die Probleme werden mit steigendem Umkehrspiel immer größer - je nachdem was man fräst. Mit frischen Buchsen komme ich auf ca. 4-5 Hunderstel Umkehrspiel und das wird darüber hinaus auch noch von der Steuerung ausgeglichen. Das Spiel zu messen und entsprechend einzustellen, ist auch der richtige Weg anstatt Fräsbahnen zu messen und virtuelle Fräser zu erstellen. 🙂 Kauf dir eine billige Messuhr und baue dir ne Halterung zum messen!
Vorher würde ich die Maschine einmal komplett überholen um die Fehlerquelle für dein heftiges Umkehrspiel zu finden. Leider gibt es allzu viele Möglichkeiten wie das entstehen kann.. Aber hast du das im Griff, kennst du auch deine Fräse, was in Zukunft von Vorteil sein wird. 😉

SC M.500 | 2,2kW Spindel G-Penny | Mach4 über Ethernet Smoothstepper

 
Veröffentlicht : 25/02/2017 4:33 pm
(@ichbaumirnefraese)
Beiträge: 106
Estimable Member
Themenstarter
 

Hey, ich hab jetzt wochenlang hier das Forum studiert. Die einen erzählen das eine, die anderen das andere. Einige kämpfen um Hundertstel Millimeter, andere wären schon froh, wenn ihre Fräse, statt Eiern, wenigstens kreisähnliche Gebilde fräsen würde ...

Nach allem, was hier so geschrieben wurde, kam ich zu dem Fazit: 0,2 mm sind durchaus im Bereich des Erträglichen. Und nach dem Ausgleich nun etwa 0,05 mm find ich große Klasse!

Was wäre die Alternative: weiter alles zig mal zerlegen und neu zusammenschrauben? Teile zig mal durch die Gegend schicken, in der Hoffnung, irgendwann mal was 99,9 % Exaktes zu bekommen? Hab ich - ehrlich gesagt - keine Lust zu. Wie ich an anderer Stele schon mal schrieb: mit der SC ist es wohl wie mit dem Auto: die einen schrauben da jedes Wochenende begeistert dran rum, für die anderen ist ein Werkzeug, ein Mittel zum Zweck.

Edit: Nachtrag: ... ich werde das Alles jetzt mal an SC senden, mit der Bitte um Stellungnahme. Wenn das Spiel tatsächlich soooo riesig sein sollte, dass die Gefahr besteht, dass da eventuellwas weiter ausleiert, dann werde ich vielleicht doch noch mal dran rumschrauben. Wenn SC mir aber bestätigt, dass das alles im grünen Bereich ist, werde ich, statt weiter an der Fräse rumzudoktern, lieber fräsen ... 🙂

Gruß
Holger

SC 600/2 - Metabo 737 - ACAD/Illustrator - EstlCam - WIN-PC NC USB

 
Veröffentlicht : 25/02/2017 4:56 pm
Michael
(@alpenkreuzer)
Beiträge: 1864
Noble Member
 

Ich möchte "eigentlich" beiden Vorpostern zustimmen. Wer von beiden recht hat - who knows?

In einem absoluten Spezialisten-Forum, in dem ich nicht mehr aktiv bin ((www.cncwerk.de),gibt es "Strategen", die ihre Fräse nicht des Fräsens wegen haben (obwohl sie vorgeben, das eine oder andere Projekt gerade abzuarbeiten), sondern die Fräse als Selbstzweck betreiben und tage-, wochen-, monatelang daran rumtüften und die - muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - nach Ungenauigkeiten, Umkehrspiel, Abweichungen etc. im mü-Bereich fahnden ...

Meine persönliche Meinung: Toleranzen im Bereich von 0,05mm, also 5 HUNDERTSTEL-Millimeter, sind richtig gut für die Stepcraft - aber selten wirklich zu erreichen. Es sind ja nicht nur die Toleranzen der Steppi selber, Fertigungstoleranzen der Fräser sowie Meß-Ungenauigkeiten der verwendeten Meßmittel führen sehr oft zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen: der Eine erreicht mit Ach und Krach gerade mal 0,15mm Genauigkeit, der Andere liegt bei 0,01mm ...

Meine Steppi liegt im Bereich zwischen 0,05 und 0,1mm - das reicht dicke für alle Holzarten und auch für Kunststoffe (sie ist allerdings auch noch sehr neu). Für Alu reicht das nicht! Wollte ich Alu dauerhaft fräsen, hätte ich meine Karla noch.

Gruss Michael

begonnen mit 420/2, Alu-Fräse "KARLA" (noch im Bau)
EstlCam mit Arduino NANO, WinPC-NC USB
Kress, QCAD, Fusion 360, Inventor, Winghelper

 
Veröffentlicht : 25/02/2017 6:37 pm
(@magnum)
Beiträge: 46
Trusted Member
 

Ich glaube die einzige Lösung um längerfristig Ruhe beim Umkehrspiel zu haben ist eine andere Maschine.
Ich möchte die Stepcraft keinesfalls schlecht machen, das Preis-/Leistungsverhältnis ist absolut ok. Auch der Service ist gut: Ich habe meine Spindeln eingeschickt und angepasste Muttern von Stepcraft erhalten. Das Umkehrspiel lag bei 2-3/100, ist aber nach zwei mal Fräsen auf 6/100 angestiegen. Früher oder später werde ich wieder bei 1/10 sein.
Lösung wären Kugelumlaufspindel, ist aber natürlich aufwendig. Auch der Rest der Konstruktion (Laufrollen,Gesamtsteifigkeit) trägt nicht zu hoher Genauigkeit bei. Aber nochmals: Für den Preis absolut ok.

Ich teste jetzt mal eine Chinafräse (400x300 mit Kugelumlaufspindeln) im 1000 Euro Bereich, wobei ich natürlich jetzt schon weiss, dass ich nacharbeiten muss. Vorteil bei den Maschinchen ist der einfache Aufbau, man kann sehr leicht alles austauschen, bzw. Aufrüsten (z.B. gestützte Rundführungen).
Vielleicht wird es ein aufwendiges Projekt, aber da liegt ja auch der Spass.

 
Veröffentlicht : 25/02/2017 6:38 pm
(@ichbaumirnefraese)
Beiträge: 106
Estimable Member
Themenstarter
 

Es sind ja nicht nur die Toleranzen der Steppi selber, Fertigungstoleranzen der Fräser sowie Meß-Ungenauigkeiten der verwendeten Meßmittel führen sehr oft zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen

Eben! Wo sollte ich denn anfangen zu suchen? Sind die Sorotec-Fräser wirklich besser als meine China-Fräser? Und welche Fräser sind für meine Material vielleicht doch noch optimaler? Und ich hab auch offenbar als Einziger hier nen Metabo-Fräsmotor. Soll ich mir jetzt nen Kress kaufen, nur um zu gucken, ob der vielleicht ein Zehntel exakter ist? Und wenn dann der Kress doch nicht besser ist, als mmein Metabo, lass ich mir dann doch von SC wieder Spindelmuttern kommen? In den drei Wochen, die ich für das Prozedere bräuchte, fräs ich mir lieber was ... 🙂

Allerdings nehme das Argument, dass sich das Spiel eventuell verschlimmern könnte, natürlich doch auch ernst! Mal abwarten, wie sich das entwickelt und was SC meint ...

Gruß
Holger

SC 600/2 - Metabo 737 - ACAD/Illustrator - EstlCam - WIN-PC NC USB

 
Veröffentlicht : 25/02/2017 8:58 pm
(@martinsausf)
Beiträge: 15
Active Member
 

Hi!

Ich war auch von Anfang an mit dem Umkehrspiel unzufrieden. Ich habe allerdings bemerkt, dass es auch sehr auf den Vorschub und die Z-Zustellung ankommt. Beim CFK-Fräsen hatte ich da je nach Fräsleistung Abweichungen von 0,2 bis 0,6mm! Unter 0,2 bin ich aber nie gekommen, weshalb ich die Fräse jetzt auf Kugelumlaufspindeln umgebaut hab. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Spindeln nur noch sehr selten schmieren muß. Allerdings ist der Umbau auch verhältnismäßig teuer. Bei Interesse könnt ihr hier nachlesen: https://www.stepcraft-systems.com/forum/anregungen-und-kritik/2923-an-stepcraft-thema-kugelumlaufspindeln?limitstart=0

Viele Grüße

Martin

 
Veröffentlicht : 18/03/2017 11:52 pm
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