Referenzschalter überfahren
Hallo Zusammen,
ich habe das Problem, dass ich meine Referenzschalter bereits bei sehr geringen Geschwindigkeiten überfahre. Das führt leider dazu, dass die Funktion "Position prüfen" in WinPC-NC so gut wie nutzlos ist bzw. die Referenzierung quälende langsam ist.
Fahre ich mit Standardparametern (20mm/s suchen, 1mm/s frei) habe ich auf allen Achsen 200 bis 400 Schritte verloren.
Experimentell habe ich nun ermittelt ab welchen Werten der Schalter nicht mehr überfahren wird:
X 10mm/s
Y 1mm/s !!!
Z 7mm/s
Wohlgemerkt beim Suchen, nicht beim Freifahren. Das Problem tritt auch bei zwei direkt aufeinanderfolgenden Referenzfahrt auf und man hört deutlich wie die Achsen anschlagen und Schritte verlieren...
Referenzfahrten mit oben genannten Parametern liefern auf allen Achsen +-1 Schrittfehler, auch wenn ich dazwischen den ganzen Tisch abgefahren bin.
Ich bin ratlos, hat zufällig jemand eine Idee was da los sein könnte?
Bin nicht ganz sicher, ob ich dich da richtig verstehe.
Aber dass bei der Referenzfahrt gegen das Ende dadegengefahren wird ist eigentlich normal. Der springende Punkt bei der Bestimmung der Referenz-Position ist, dass der beim wieder rausfahren aus der Schaltposition bestimmt wird. Sofern die Schalter nicht federn und auch sonst keine mechanischen Ungenauigkeiten haben, sollte das auch recht genau wiederholbare Ergebnisse liefern.
SC 420 mit DIY parallel + Proxxon mit Mod + HF500 + SprintLayout + LibreCAD/QCAD + FreeCAD +WinPC starter/USB->EstlCAM + EstlCAM LPTAdapter + EstlCAM Handrad + DIY Vakuumtisch
Gruß, Andreas
Hallo Cyber,
deine Werte sind nachvollziehbar, die Werte kannst du auch ausrechnen. Nimm einfach den Weg den der Schalter vom Schalten bis zum Crash macht und schau dann auf die Rampe der Schrittmotoren in der Steuerung. In üblicherweise 0,4s bremsen die Motoren aus voller Fahrt bis zum Stillstand. Der in dieser Zeit zurückgelegte Weg ist der Bremsweg und sollte <= des Überfahrwegs der Schalter sein. Genau genommen ist er kleiner da bei der Referenzfahrt nicht aus voller Geschwindigkeit gebremmst wird sondern die Anfangsgeschwindigkeit kleiner ist (Geschwindigkeit der Referenzfahrt).
Das mit deiner Y Achse ist auch zu erklären da vermutlich hier der Weg vom Schalten bis zur Blockade aufgrund der Montagesituation sehr klein ist. Vermutlich könnte hier ein kleiner Noppen auf dem Portal helfen der den Schalter vorher betätigt bevor dann gleich das Portal anschlägt.
Die Zeit für die Referenzfahrt kann auch verkürzen indem man vorher die Achsen im Eilgang in die Nähe der Schalter bringt.
Andererseits gelten auch die Aussagen von Maglo2 da die Referenzposition erst beim Wegfahren vom Schalter ermittelt wird und so die Fehler von der vorherigen Kollision nicht mitgezählt werden.
Also der Crash ändert nicht die Genauigkeit der Referenzfahrt aber wenn du die Maschine schonen und daher den Chrash vermeiden willst dann weist du nun auch, was zu tun ist.
Gruß
Helmut
wenn wundert es, Datenblatt dieser Schalterchen...Schalthysterese und schon ist klar was warum nicht tut was es soll
(ist nur die Meinung eines 50plus MSR-Technikers)
SC 420, PCNC-USB, PhotoVcarve, Estlcam,
geht die Sonne auf im Westen, sollst DU deinen Kompass testen!
Guten Morgen,
erstmal herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten, ich glaube verstanden zu haben wo die Reise hin geht.
Der springende Punkt bei der Bestimmung der Referenz-Position ist, dass der beim wieder rausfahren aus der Schaltposition bestimmt wird.
Das der Referenzpunkt auf die von dir beschriebe Weise gezogen wird und trotz der Schrittverluste beim Anfahren sehr gut reproduzierbar ist, stellt nicht mein Problem da. Ich habe die Anlage erst seit kurzem und da interessiert es einen natürlich, ob bei der Werkstückbearbeitung irgendwo Schritte verloren gegangen sind. Man muss ja erstmal ein Gefühl für das ganze entwickeln... 😉 Zu diesem Zweck nutze ich in WinPC-NC die Funktion "Position prüfen". Meiner Auffassung nach Vergleicht diese einfach den alten mit dem neuen Referenzpunkt im Bezug auf die Schrittdifferenz. Bekomme ich aber durch die Referenzfahrt selbst massiv Schrittfehler, weil die Anlage in ihre mechanische Endlage fährt, ist die Funktion unbrauchbar. Es lässt sich so ja nicht mehr auseinander halten, ob die Schrittfehler beim Bearbeiten oder beim Suchen des Referenzpunktes aufgetreten sind.
Hallo Cyber,
deine Werte sind nachvollziehbar, die Werte kannst du auch ausrechnen. Nimm einfach den Weg den der Schalter vom Schalten bis zum Crash macht und schau dann auf die Rampe der Schrittmotoren in der Steuerung. In üblicherweise 0,4s bremsen die Motoren aus voller Fahrt bis zum Stillstand. Der in dieser Zeit zurückgelegte Weg ist der Bremsweg und sollte <= des Überfahrwegs der Schalter sein. Genau genommen ist er kleiner da bei der Referenzfahrt nicht aus voller Geschwindigkeit gebremmst wird sondern die Anfangsgeschwindigkeit kleiner ist (Geschwindigkeit der Referenzfahrt).
Ich hatte bereits angenommen, dass es an der Bremsrampe liegt. Nur habe ich irgendwie vorausgesetzt, dass es mit der Herstellerempfehlung (20mm/s suchen und 300ms "kürzeste Rampe") möglich sein sollte rechtzeitig zum stehen zu kommen! Scheint wohl nicht der Fall zu sein... 🙁
Du sprichst von den üblichen 0,4s. Bei der V2 hier waren 0,3s voreingestellt, empfiehlt es sich mit 400ms zu fahren?
Vermutlich könnte hier ein kleiner Noppen auf dem Portal helfen der den Schalter vorher betätigt bevor dann gleich das Portal anschlägt.
Ich glaube das würde nur dazu führen, das der Noppen sich im Schalter vergräbt und diesen ggf. beschädigt. Dann doch lieber den Rahmen als Endanschlag.
wenn wundert es, Datenblatt dieser Schalterchen...Schalthysterese und schon ist klar was warum nicht tut was es soll
Die Hysterese hat da doch auch keinen Einfluss drauf. Ich kenne jetzt nicht den Fachterminus, aber was man bräuchte wäre doch ein Schalter, der nach dem Auslösepunkt noch ausreichend viel Hub hat, dass die Achsen auf diesem Weg zu stehen kommen können.
Auf jeden Fall weiß ich jetzt das ich damit nicht allein da stehe und das ganze kein Fehler ist, den ich gemacht habe. Dafür noch mal vielen Dank, hat mich echt umgetrieben.
Gut möglich das ich die Schalter für einen gewissen Komfortgewinn noch mal tausche. Leider ist die Beschleunigung bzw. Verzögerung nicht in mm/s² angegeben. Daher die Frage: Weiß jemand auf was sich der Parameter "kürzeste Rampe genau bezieht? Zeit von "max.Geschwindigkeit" auf Null bzw. von "max.Geschwindigkeit" auf "max.Start/StoppGeschw." oder rampt der von jeder Geschwindigkeit mit dieser Zeit runter? Dann könnte man in der Tat mal rechnen...
Gruß
Hallo Cyber,
zu deinen Fragen:
Die Rampe mit 0,4s stammt noch von der SC1 und ist eine Empfehlung von SC. Diese Zeit ist von vielen Faktoren (Gewichte, Leichtgängigkeit,...) abhängig und kann für die jeweilige Maschine nach Versuchen reduziert werden. Einfach einmal die Zeit verringern und schauen wann die Motoren beim Verfahren aussteigen. Dann noch einen Sicherheitszuschlag (100%?) drauf und man hat die max. Brems- Beschleunigung für die eigene Maschine. SC ist bei dieser Angabe verständlich schon weit auf der sicheren Seite. Bei der SC2 ist neuerdings die aktuelle Empfehlung nun bei 0,2s. Die Rampe ist quasi die Verzögerung aus Maximalgeschwindigkeit bis zum Stillstand. Fährt man langsamer dann ist die Verzögerung gleich und man stoppt entsprechend früher (analog Auto). Die Angabe von mm/s2 wäre in der Tat besser.
Der Noppen darf natürlich nicht beliebig hoch sein. Bei der SC2 ist der Y Schalter üblicherweise etwas nach hinten versetzt und schaltet so später, der Noppen sollte nur diese Differenz ausgleichen damit der Schalter nicht beschädigt wird (Überfahrweg!)wenn der Rahmen blockiert! Dann dürften ähnliche Geschwindigkeiten wie bei den anderen Achsen erreicht werden.
Gruß
Helmut
Moin,
Die Hysterese hat da doch auch keinen Einfluss drauf. Ich kenne jetzt nicht den Fachterminus, aber was man bräuchte wäre doch ein Schalter, der nach dem Auslösepunkt noch ausreichend viel Hub hat, dass die Achsen auf diesem Weg zu stehen kommen können.
Also, erstens, hat die Schalthysterese tatsächlich einen Einfluss und zweitens, ist die Anordnung der Referenztaster bei der Steppi grenzwertig. Aber, na ja, sie zählt halt zu der Kategorie Käsefräsen.
Referenstaster, so wie die Endschalter, werden normalerweise so angeordnet, daß sie ÜBER-fahren werden können und nicht das sie AUF-gefahren werden. Denn das bringt deine aufgezählten Probleme mit sich. Aber was soll, bei 'ner Käsefräse kann man das getrost verschmerzen...
sswjs, aka Jens
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