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Rattern beim Fräsen von Plexiglas

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Matthias Winter
(@offshore)
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Werte Fängemeinde (ja, ich schon wieder 😉 ),
habe mittlerweile schon einige, positive, Erfahrungen mit meiner 420er sammeln können. Bis jetzt habe ich nur Polystyrol und GFK, also relativ weiches Material, gefräst.

Habe mich, vor kurzem, dann mal an Plexiglas (das Transparente, nicht das Weiße) gewagt und das Material mit folgenden Vorgaben gefräst:

Material: 4mm Plexiglas
Fräser: 1mm VHM Einschneider
Vorschub: 11mm/Sek.
Drehzahl: ca. 12.000rpm
Tiefenzustellung: 0,5mm/Durchgang
Fräsmotor: Proxxon IBS/E
Fixierung: Stepcraft Niederhalter

Da ich die Absaugung nutze, habe ich den Fräser so weit eingesteckt, dass er etwa 5mm aus den Absaugung hervorschaut, um noch durch das Material zu kommen.

Beim ersten Fräsdurchgang ist mir sofort aufgefallen, dass der Fräser sich rumpelnd und ratternd durch das Material arbeitet. Habe dann dann den Vorschub um 20% reduziert, um den Druck vom Fräser zu nehmen. Hat aber nicht wirklich viel gebracht. Erst als ich dann noch zusätzlich mit dem Finger das Werkstück an die Opferplatte angedrückt habe, wurde es etwas erträglicher. Das Rattern und Rumpeln war aber nicht komplett zu unterdrücken.
Die Fräskanten sahen auch entsprechend unsauber aus.
Als nächstes habe ich geprüft, ob der Fräsmotor ein Spiel hat, was aber nicht der Fall war. Auch die Z und X-Achsen sind ohne Spiel.

Dann habe ich die Absaugung abmontiert, den Fräser so kurz wie möglich eingespannt und die Fräsparameter folgendermaßen abgeändert:

Vorschub: 3mm/Sek.
Drehzahl: 12.000rpm
Tiefenzustellung: 0,25mm/Durchgang

Diesmal arbeitete sich der Fräser etwas weniger lautstark durch das Material. Habe dann den Vorschub noch um 20% verringert und das Werkstück wieder zusätzlich mit dem Finger angedrückt. War zwar noch immer nicht zufriedenstellend, aber immerhin schon etwas besser.

Trotzdem kann ich die Maschine so nicht, zumindest mal für ein/zwei Minuten, alleine lassen.

Das selbe ist mir beim Fräsen von Polystyrol auch schon aufgefallen. Da hatte ich das Werkstück nur mit doppelseitigem Klebeband fixiert und auch wieder mit dem Finger angedrückt. Da war es aber bei weitem nicht so schlimm wie beim Plexiglas.

Kann es wirklich "nur" an der Fixierung des Werkstücks liegen oder mache ich noch einen anderen Fehler?

Sorgt die Anschaffung einer Haftmatte evtl. für Abhilfe?

Herzlichen Dank schon mal im Voraus.

Grüße

Matthias

Geduld, Beharrlichkeit und eine gewisse Frusttoleranz zeichnen einen guten (Schiffs-)Modellbauer aus.

 
Veröffentlicht : 25/01/2015 9:00 pm
Udo Coppenrath
(@udoc)
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Hallo Matthias,

Dein Phänomen hab ich, wenn ich durch Alu fräse, auch schon gehabt. Und ich glaube folgende Ursache ausgemacht zu haben:

- Fräsparameter deutlich zu sportlich (Zustellung und Vorschub). Das auch alles in Abstimmung auf den verwendeten Fräser. Bei mir z.B. gehen mit Sorotec Alufräsern deutlicht sportlichere Parameter, als mit den Fräseren, welche ich von SC hatte (gut, waren keine explizierten Alu Fräser)

- eingespanntes Material neigt, aus welchen Gründen auch immer, zu Resonanzschwingungen. Trotz Spannpratzen und mehrfacher Fixierung scheint es ja nach Position des Fräsers im Werkstück zu rubbeln. Bei mir öfters bei gleichzeitigem Verfahren in X und Y Richtung.

Ich spiele dann mit der Drehzahl und nehme den Vorschub zurück. Und drücke mit dem Finger auf das Werkstück. :whistle: 😛 😉

Wenn einer eine richtige Ursache ausmachen kann, bin auch ich an einer Lösung interessiert.

Viele Grüße

Udo

Stepcraft 420, Estlcam, WinPC-USB, "James-Spindel", Hubschraubermodellpilot

 
Veröffentlicht : 25/01/2015 9:15 pm
Matthias Winter
(@offshore)
Beiträge: 155
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Dann bin ich ja schon mal heilfroh, dass ich nicht der Einzige bin. Das mit der Resonanz hört sich plausibel an. Meine Fräser sind ebenfalls von Sorotec.

Mit der Drehzahl hatte ich auch schon experimentiert. Mit der Folge, dass bei einer höheren Drehzahl Plexiglas, logischerweise, anfängt zu schmieren und die geschmolzene Späne am Fräser kleben bleibt. Weniger als 11.000rpm einzustellen habe ich mich noch nicht so recht getraut.

Es ist schon etwas lästig, neben der Fräse sitzen zu müssen, wenn in der Zwischenzeit andere Arbeiten erledigt werden können.

Grüße

Matthias

Geduld, Beharrlichkeit und eine gewisse Frusttoleranz zeichnen einen guten (Schiffs-)Modellbauer aus.

 
Veröffentlicht : 25/01/2015 9:34 pm
A L
 A L
(@tmk)
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Hallo Matthias,

Vielleicht hat der Fräser im Kopf geringes achsiales Spiel, sprich du kannst den Fräser in der Proxxon geringfügig hoch und runter bewegen bei mir war das zumindestens so.

Grüsse Lutz

 
Veröffentlicht : 25/01/2015 10:07 pm
Meissner Stefan
(@sumstefan)
Beiträge: 475
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Ich hatte beim Acryl mit Waffenöl geschmiert. Dann geht der Fräser gut durch, es gibt glatte Kanten und man braucht nicht absaugen.
Aber es riecht stark.

Gruß Stefan

SC 420 + Dremel 4000,Proxxon IBS/E mit JR-Kopf, Vakuumtisch: VT3040 CNC-Plus, Kärcher VC6200, Brushless-JR-Spindel im Aubau 😉
Flugmodellbau und alles was mir in den Sinn kommt 🙂

 
Veröffentlicht : 25/01/2015 10:44 pm
Matthias Winter
(@offshore)
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@Lutz: Danke für den Tipp, ist aber bei mir nicht der Fall.

@Stafan: Stimmt, es heißt ja nicht umsonst "Wer gut schmiert, der gut führt." Da muss ich mir doch glatt mal eine Flasche Balistol zulegen. Genialer Tipp. Danke.

Matthias

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Veröffentlicht : 25/01/2015 11:03 pm
schubert
(@josch1204)
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und bitte Plexiglas GS nehmen das schmiert nicht im gegnsatz zu plexi XT oder sogenanntes bastelglas

 
Veröffentlicht : 26/01/2015 11:40 am
Matthias Winter
(@offshore)
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und bitte Plexiglas GS nehmen das schmiert nicht im gegnsatz zu plexi XT oder sogenanntes bastelglas

Naja, es ist transparentes Plexiglas, dass ich mir von einem ortsansässigen Betrieb aus den Resten zusammengesucht habe. Welches das genau ist, kann ich nicht sagen.

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Veröffentlicht : 27/01/2015 4:52 pm
Gamsriegler Bernhard
(@klaner62)
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versuch es mit Spiritus, meines wissen nach kühlt man Plexi beim schneiden, bohren usw. damit, Wasser/Spülmittellösung funkt. auch

SC 420, PCNC-USB, PhotoVcarve, Estlcam,

geht die Sonne auf im Westen, sollst DU deinen Kompass testen!

 
Veröffentlicht : 27/01/2015 5:45 pm
Jürgen
(@juergen_d)
Beiträge: 34
Eminent Member
 

versuch es mit Spiritus, meines wissen nach kühlt man Plexi beim schneiden, bohren usw. damit

Ich glaube Alkohol ist nicht so gut. Ich meine, das gibt die gefürchteten Spannungsrissem, wenn man hinterher nicht tempert. Ob das bei kleinen Teilen auch der Fall ist, weiß ich nicht.

Bis dann
Jürgen

 
Veröffentlicht : 27/01/2015 5:52 pm
Matthias Winter
(@offshore)
Beiträge: 155
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Ich bin begeistert!!! Habe mir heute eine Flasche Waffenöl besorgt und gleich ausprobiert. Den Vorschub habe uch zusätzlich auf 0,5mm und den Tiefenvorsvhub auf 0,25mm abgeändert. Das Maschinchen läuft absolut ruhig und gleichmäßig. Da rattert nichts mehr. Genial!

Matthias

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Veröffentlicht : 27/01/2015 6:28 pm
Andreas
(@magio2)
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Mach mal ne Makro-Aufnahme der Schnittkante, bitte.

SC 420 mit DIY parallel + Proxxon mit Mod + HF500 + SprintLayout + LibreCAD/QCAD + FreeCAD +WinPC starter/USB->EstlCAM + EstlCAM LPTAdapter + EstlCAM Handrad + DIY Vakuumtisch

Gruß, Andreas

 
Veröffentlicht : 27/01/2015 6:59 pm
Matthias Winter
(@offshore)
Beiträge: 155
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Gerne. Rechts ohne Schmierung und hohem Vorschub, links mit Schmierung und niedrigem Vorschub. Die Fräskanten sind wesentlich glatter als vorher und sehen auch wesentlich sauberer aus.

Geduld, Beharrlichkeit und eine gewisse Frusttoleranz zeichnen einen guten (Schiffs-)Modellbauer aus.

 
Veröffentlicht : 27/01/2015 7:42 pm
schubert
(@josch1204)
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nach einer kundeninformation der Firma röhm in Darmstadt dem Hersteller von Plexiglas sollte mann nicht mit spirtus kühlen es könnten spannungsrisse entstehen am besten eine wasser öl Emulsion benutzen

 
Veröffentlicht : 03/02/2015 1:38 pm
(@blacksnake)
Beiträge: 24
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ich muss mal kurz dieses Thema wieder hochholen:

zum Thema Kühlen/schmieren

wie regelt ihr das im Betrieb? spritzt ihr immer kleine Mengen Wasser auf die Fräskante?

Habt ihr etwas unter eurer Arbeitsplatte um die Flüssigkeit aufzufangen?

Viele Grüße,

Torben

 
Veröffentlicht : 19/10/2016 1:54 pm
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