Aufbau Stepcraft 600

Hallo Holger,

die Spacer/Rollenproblematik durchlebe ich auch gerade. Für einen ersten Test hatte ich alle Rollen provisorisch auf einem Rollenhalter montiert und mit nur 2 spitzen Fingern angezogen. Ergebnis: 11 Rollen drehen noch einigermaßen, 4 klemmen richtig, 1 hat Schlackerpassung. Die 5 sind inzwischen vom Service zurück, 3 davon sind ok....

Um es auf den Punkt zu bringen: Bei der Doppelrollenlagerung mit Spacer und 2 Flanschlagern gibt es nur eine spielfreie Lagerung wenn der Spacer jeweils individuell auf den Abstand der beiden Lagerinnenringe angepasst ist. Eine ersatzweise Selektion der Spacer hilft etwas, da dann die Kombi nur ein bisschen klemmt oder schlackert, auf dem Punkt wird sie nie sein.

An die Loctitevariante habe ich auch schon gedacht, das kann aber theoretisch nicht lange Bestand haben, da die Klebung dann als Kraftschluss den Formschluss der Gewinde ersetzen müsste. Trotzdem wäre es mal interessant von dem Kollegen mit der Loctitelösung zu erfahren wie lange so etwas hält - bei geringer Belastung kann das schon länger funktionieren.

Grundsätzlich darf ein solches Rillenkugellager nicht axial geklemmt werden da es in dieser Belastungsrichtung nur einen Bruchteil der Traglast aufnehmen kann und ansonsten sehr schnell stirbt.

Für mich persönlich habe ich die Geschichte wie folgt beschlossen:

Die Lager werden nur einen Hauch Axialspannung bekommen. Da wo es noch Spiel hat, wird der Spacer runtergeschliffen. Da wo es klemmt kommt ein neuer, längerer Spacer rein. Der Unterschied zwischen Spiel und Klemmen liegt nach meinen Messungen zwischen 2/100 mm - das ist das Problem bei Eigenoptimierungen mit Bordmitteln.

Jetzt könnte man natürlich auch bei einem Euro Lagerpreis dieses bewußt als Verschleißteil sehen. Dann stellt sich natürlich die Frage wie sich eine dadurch schwergängige Rolle auf dem Eloxal bewährt. Und die Rundgewindemutter muss das ja auch noch bewältigen....Eine never ending story.

Also, wenig Klemmung, viel Fett!

Gruß Emil

Um es auf den Punkt zu bringen: Bei der Doppelrollenlagerung mit Spacer und 2 Flanschlagern gibt es nur eine spielfreie Lagerung wenn der Spacer jeweils individuell auf den Abstand der beiden Lagerinnenringe angepasst ist. ...........

Grundsätzlich darf ein solches Rillenkugellager nicht axial geklemmt werden da es in dieser Belastungsrichtung nur einen Bruchteil der Traglast aufnehmen kann und ansonsten sehr schnell stirbt.

Gruß Emil

Moin zusammen,

Emil hat es auf den Punkt gebracht:

Ich baue auch gerade eine 600erter auf, auch bei mir sind die Spacer zu kurz. Das scheint ein Serienfehler zu sein. Die Kugellager werden Axial geklemmt und laufen entsprechend schwer.

Ich habe mir mal den Spass erlaubt und eine 8ter Unterlegscheibe zwischen Spacer und Kugellager zu legen; und siehe da, auch nach ordentlichem festziehen der Befestigung laufen die Rollen butterweich.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass das Rollenlager 2 zehntel zu dick sind. Das ist so für mich ein " No go!" ....... Morgen werde ich mal telefonieren müssen.

Hallo Uli,

Zu Serienfehler ein klares Jain. Es wird m.E. versucht ein statisch überbestimmtes Lagersystem toleranzfrei zu machen. Die Miniaturflanschlager haben naturbedingt eine deutliche Lagerluft, Präzisionslager wären nicht bezahlbar. Also muss man die Lager "spielfrei drücken", d.h. die Spacer sollten immer im unteren Toleranzbereich liegen. Das knabbert natürlich an der Lebensdauer. Je besser die Spacer angepasst sind, desto besser die Laufgenauigkeit und umso länger die Lebensdauer.

Das ist der Punkt an dem ich gerade arbeite (im Moment ist es eher ein Grübeln...): Spacer schnell und preiswert auf ein exaktes Maß zu bringen. Ich hatte ja mal nachgemessen, es ist unglaublich wie wenig Toleranz zwischen Klemmung und Spiel liegen. Spacer nach Maß zu bestellen dürfte daher aufgrund des Messens schon ausfallen. Daher wohl auch immer das Einschicken der beanstandeten Rollen.

Ich suche noch den 2K - Spacer: Auf Maß zusammendrücken und dann aushärten lassen :cheer:

Gruß Emil

früher (beginn der 1er version) war es "üblich" und nötig die distanzhülsen von hand passend einzuschleifen.
dann wurden die dinger eigentlich vorselektiert und mit den passenden rollen verpackt.

dass es jetzt bei diversen leuten solche probleme gibt, wundert mich.

das problem - extrem geringer einstellbereich zwischen zu viel spiel und zu fest anziehen - gibts bei der y-achse auch zu beachten !

wenn die muttern zur fixierung der spindeln zu fest angezogen werden, machts schnell knack und der bund der kleinen lager ist ab!

Hallo Emil,

aufgrund der Tatsache, dass die Spacer zu kurz sind und länger schleifen leider nicht geht, bleibt nur das einseitige Abschleifen der Rollen bis es passt.....

Oder die Variante mit der Unterlagscheibe zwischen Spacer und Kugellager.

Bei mir ist es so, wenn ich die Schrauben der Rollen bis zum ansetzen anziehe und dann noch eine Achtelumdrehung zum festmachen drauf gebe, drehen sich die Lager zwar noch mit einem entsprechenden kraftaufwand aber ich kann jede einzelne Kugel im Lager beim drehen als rattern spüren. Ich finde, dass das ein unnötiger Kraftaufwand für die Steppermotoren ist, diesen Wiederstand zu überwinden. Von einem "buttterweichen" Lauf kann man da nicht sprechen.

Irgendwie habt ihr alle wohl das naheliegendste vergessen, das sind Neuteile, wenn die nicht passen oder die Spacer zu kurz sind wende ich mich doch wohl als erstes an den Hersteller. Doch das ist leider erst wieder ab den 2.1.2017 möglich.

Einen zu langen Spacer zu kürzen das geht ja noch aber bei zu kurzen zu improvisieren oder neue zu fertigen da hört der Spaß aber auf.

Ich hab die Lösung !!

Zumindest für mich.....

Ich habe die Laufrolle auf EINER Seite leicht abgezogen und etwa 1/100mm abgeschliffen.
Dann wieder montiert und mit normaler Kraft die Befestigung angezogen.
Jetzt läuft das Kugellager wie "Butter"

Die abgezogene Seite muß dann natürlich auf die Seite an der die Schraube anliegt.

Das ganze natürlich auf mehreren Stepps, solange bis es gepasst hat.

Für mich ist das so Ok.

Ja, das sollte es sein:

Klemmen = Rolle einseitig außen abziehen
Schlackern = Spacer abziehen.
Werde auch so weitermachen.

Habe mir heute versuchsweise einen Spacer auf der Drehmaschine gemacht. Ich musste auch den nacharbeiten, ein Hundertstel auf einer Kleindrehmaschine zu treffen ist absolut illusorisch.

Also dann gutes Gelingen,

Emil

Schönes neues Jahr zusammen! 🙂

Heute rief ich (natürlich!) gleich bei Stepcraft an und schilderte das Rollen-Problem.

Klare Aussage des Technikers: Die Rollen müssen, wenn man sie im angezogenen Zustand leicht mit dem Finger anstößt, sogar noch etwas nachlaufen! Er gab auch gleich zu, dass da wohl ein paar Beutel mit ungenauen Spacern ausgeliefert wurden und bat sofort den Umtausch an.

Klar ist das jetzt blöd, dass ich das Z-Teil wieder demontieren und die Rollen zurück schicken muss, ich finde aber, sowas kann passieren. Und der Service von Stepcraft ist prompt und ehrlich. Sowas ist heute leider auch nicht mehr überall üblich ... Von daher also: neue Rollen und weiter geht's! 🙂

Grüße
Holger

... so, nach hartem Kampf isse endlich fertig. Testlauf ist durch und alles funktioniert! 🙂

Meine größten Schwierigkeiten:

1. die X/Z-Kabel durch den Schlauch würgen. Irgendwann hat's da "Knack" gemacht und ich fürchtete, dass eines der Kabelchen gerissen wäre ...

2. Die Rollen. Also so richtig butterweich läuft da immer noch nix. Aber immerhin fast. 🙂

Ja, ich bin jetzt stolz, dass ich es geschafft habe und möchte anderen, die auch stellenweise am verzeifeln sind, Mut machen: DURCHHALTEN! Wenn's denn mal läuft (und der fette Karton endlich aus der Wohnung kann), ist aller Stress (fast) vergessen! 🙂

Gruß
Holger