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Stepcraft / Stahl fräsen

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Jörg Hager
(@mcc)
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Hallo Leute,

ich verwende meine 420er in erster Linie gewerblich zum fräsen von Transportverpackungen etc. aus Holz und POM.

Seit geraumer Zeit aber auch zum Prototypenbau oder für Expressteile aus Stahl. Das die SC sogar Stahl bearbeiten kann wollte ich schon lange mal zeigen. Heute hab ich ein paar Bilder dazu gemacht.

Aufgabe: Ich will zukünftig ein konventionelles Maschinenmesser aus Stahl durch ein Messer ersetzen, dass einen Grundkörper aus Stahl besitzt und eine aufgeklebte Schneide aus Keramik. Dazu habe ich heute den Träger aus Stahl 1.4310 (Härte HRc 48-52) gefräst. In Serie lasse ich sowas dann anfertigen. Für Versuche reicht die SC aber locker.

Daten:

Dicke des Stahlblechs: 1,0mm
Spindel: HF500
Z: 0,1mm
F: 2,0-3,0mm/s
Rpm: 20.000
Fräser: 4mm 4-Schneider von Spindel-Shop.de

Bisher habe ich 2mm 2-Schneider von Sorotec verwendet. Verbrauch pro Stahlteil: 15-20 Fräser. Also hab ich mal in einen teureren Fräser inverstiert. Der 4mm Fräser liegt bei 9,00 netto. Ich habe für dieses Projekt nur den einen Fräser gebraucht. Das lohnt sich also !!! Ich denke mal für ALU etc. sind die Fräser bestimmt auch was.

Ablauf:

Die Holzplatte ist mit Senkschrauben auf dem ALU-Tisch verschraubt und dann geplant. rechts habe ich etwas Material als Anschlag stehen lassen.

Dann alles verspannt und los ging's :woohoo:

Gekühlt/Geschmiert habe ich mit "Profiline Bohr- und Schneidöl" vom Toom :). Gibt's in einer Sprühflasche. Das ist besser als eine normale Flasche, weil man sehr gut den Fräser anzuprühen kann.

Ergebnis ist ein wunderschöner Grundkörper inkl. Absatz. Der Absatz wird jetzt noch mit Keramikklingen besetzt und dann testen wir mal......

Ich hab das ganze schon ein paar mal gemacht. Bisher keine Probleme mit der SC. Auch die Maßhaltigkeit ist TOP!!
Jedoch muss man dabei bleiben und VIEL kühlen. Sonst glüht der Fräser schon mal :whistle:

Ehemals Stepcraft 420/1 jetzt High-Z S1000-T
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Veröffentlicht : 05/11/2014 5:23 pm
 Marc
(@aldronaigh)
Beiträge: 24
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Hallo mcc,

war ja nur eine Frage der Zeit, bis das jemand mal probiert :woohoo:

Zwar kann man sicher mit ner SC auch Stahl bearbeiten, aber ich würde das nur seeehhhr selten machen.

Ein Material zu bearbeiten, welches höhere Festigkeiten als die Maschine aufweißt, wird über die Dauer zu erhöhtem Verschleiß führen. Vor allem an den Laufrollen und den Führungen. Weiterhin an den Gewindebohrungen der Aluprofile. Da treten dann z.T heftige Kräfte auf. Die Motoren dürften auf ziemlich am Limit fahren (wenn nicht sogar überschreiten), was die Haltekräfte anbelangt.

Ich hatte schn die Befürchtung, daß Du mit einer der Hochdrehzahlspindel gearbeitet hast. Aber auf den Bildern sieht man die HF-Spindel. Die geht ja wohl mittlerweile bis 1500 min^-1 runter (was wohl dazu führen wird, daß ich diese auch erwerbe).
Aus diversen Gründen würde ich kein Material verarbeiten, welches über den Festigkeitswerten des Maschinengestells liegt.
Also max. Aluminium. Stahl nur in Ausnahmefällen (dafür habe ich noch meine "manuelle").

Kleiner Tip: schau Dir mal die Fräser mit "fire coating" von Gühring an. Zwar nicht ganz billig und eigentlich z.B. für Edelstahl gedacht, aber eventuell für diese Applikation (festes Material, niedriger Vorschübe) gut geeignet

Aber trotzdem Gratulation, daß Du die Teile so gut hinbekommen hast. Sieht ganz ordentlich aus. :cheer:

Grüße

Marc (tm)

Panta rhei...nur wohin?

 
Veröffentlicht : 05/11/2014 5:53 pm
(@drilldevil)
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Hallo mcc,

Die Motoren dürften auf ziemlich am Limit fahren (wenn nicht sogar überschreiten), was die Haltekräfte anbelangt.

dann gibts schrittverluste und somit stimmen die werkstückmaße nicht mehr.
umkehrschluss: wenn die werkstückmaße stimmen, haste keine schrittverluste gehabt und somit waren die antriebe nicht überlastet = alles paletti.

super mcc! was ist das für ein messer? ich kann mit der form und dann den keramikschneiden garnix anfangen. was wird damit und wie geschnitten ?

Andreas

 
Veröffentlicht : 05/11/2014 6:09 pm
Jörg Hager
(@mcc)
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Das sehe ich genau wie Ihr beide zusammen 😆 Gemacht ist die SC sicher nicht für Stahl. Solange das ganze aber ohne Schrittverluste geht mache ich mir keine (großen) Sorgen. Hab eben mal gemessen. Die Abweichungen von Zeichnung zu Werkstück liegen unter 0,05mm !!! Muss aber dazu sagen, dass meine Maschine von Stepcraft aufgebaut wurde. Ich glaube die haben da einen super Job gemacht.
Und die HF-Spindel + guter Fräser sind natürlich auch super. Hab zuvor einige Proxxons und Fräser gekillt :S .

Die Dauer des Fräsjobs lag übrigens bei ca. 1,5 Stunden.

@drilldevil: Das ist ein Messer für eine Verpackungsmaschine. Ich glaube die verpacken Hygienetücher oder so. Auf jeden Fall halten die Messer aus Stahl nicht lange genug. Keramik dürfte viel länge halten. Aber ein massives Messer aus Keramik ist zu empfindlich und zu teuer. Daher testen wir jetzt mal dieses Messer.

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Veröffentlicht : 06/11/2014 9:59 am
(@drilldevil)
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was du noch unterschlagen hast:

das ist nicht einfach nur stahl, den du da gefräst hast. das ist schlecht spanbarer nichtrostender edelstahl!

dafür doppelten hut ab, das hätte ich mich mit der maschine bis jetzt nicht getraut.

Andreas

 
Veröffentlicht : 06/11/2014 11:03 am
Michael
(@alpenkreuzer)
Beiträge: 1864
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@Jörg (mcc),

ebenfalls Hut ab - ich bin gewiss nicht ängstlich beim Fräsen mit der Steppi, aber das hätte ich mich(mir?) nicht getraut. Dafür ein "Danke".

Gruss

PS: ab sofort nehme ich auch Stahl in meine Parametersammlung auf.

Gruss Michael

begonnen mit 420/2, Alu-Fräse "KARLA" (noch im Bau)
EstlCam mit Arduino NANO, WinPC-NC USB
Kress, QCAD, Fusion 360, Inventor, Winghelper

 
Veröffentlicht : 06/11/2014 11:12 am
Jörg Hager
(@mcc)
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Noch ein kleiner Nachtrag als Erfahrungsbericht. Bisher habe ich die Werkstücke immer in Estlcam als "Teil" definiert und bin mit 0,1mm/s ins Material getaucht. Diesmal habe ich das Werkstück als "Gravur" definiert und bin seitlich ins Material gefahren. Funktioniert viel besser. Fz bleibt aber auf 0,1 oder 0,2mm da der Fräser bei den Anbindungen trotzdem noch eintauchen muss.

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Veröffentlicht : 06/11/2014 1:20 pm
(@drilldevil)
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nur so aus interesse: warum lässte sowas nicht lasern und fräst dann nur deine abflachung? solche teile und bei dem werkstoff schreit das eigentlich danach.

Andreas

 
Veröffentlicht : 06/11/2014 1:45 pm
Jörg Hager
(@mcc)
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nur so aus interesse: warum lässte sowas nicht lasern und fräst dann nur deine abflachung? solche teile und bei dem werkstoff schreit das eigentlich danach.

Stimmt schon - Lasern und dann bearbeiten ist das übliche vorgehen. I.d.R. dauert das aber ein paar Tage bei meinen Lieferanten. Die Geschichte hier war auch nur ein Test den ich erst mal selbst machen wollte. Normalerweise mache ich kpl. fertige Messer aus vorverzahnten Platten. Mit konventioneller Fertigung dauert das i.d.R auch einige Tage. Ich dagegen kann innerhalb eines Tages liefern. Größeren Herstellern ist das meist zu viel Aufwand. Natürlich kostet das dann entsprechend und wird nur gemacht wenn eine Maschine steht oder sonst irgendwie die Bude brennt 😉

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Veröffentlicht : 06/11/2014 2:41 pm
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